Ab 19. Januar ist es soweit: Neu ausgestellte Führerscheine
bekommen ein Verfallsdatum. Um Fälschungen zu verhindern und die
Aktualität des Fotos sicherzustellen, müssen ab sofort neu erworbene
Führerscheine europaweit alle 15 Jahre umgetauscht werden. Wer noch
einen alten Kartenführerschein, die rosa oder gar graue "Pappe"
besitzt, hat dafür knapp 20 Jahre Zeit - bis Ende 2032. Die
Fahrerlaubnis selbst ist wie bisher unbefristet.
Ein verpflichtender Gesundheitscheck ist mit der neuen Regelung
nicht verbunden. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt
allerdings insbesondere älteren Autofahrern, ihre Fahrtüchtigkeit
regelmäßig beim Hausarzt überprüfen zu lassen. Überprüft werden
sollten neben der Sehkraft, das Gehör, die Beweglichkeit, die
Konzentrationsfähigkeit und die Reaktions-geschwindigkeit sowie die
Funktion von Herz, Leber und Nervensystem.
"Fahrtüchtig oder nicht - dafür gibt es keine definierte
Altersgrenze. Viele gesundheitliche Beeinträchtigungen stellen sich
schleichend ein", sagt Dr. med. Thomas Kurscheid. Eine freiwillige
Untersuchung beim Hausarzt unterstütze ältere Autofahrer dabei, ihre
Grenzen zu erkennen und könne dazu beitragen, die Sicherheit im
Straßenverkehr zu erhöhen. Zum Beispiel, indem der Patient umfassend
beraten wird: Bei erhöhter Blendempfindlichkeit der Augen sollte er
darauf verzichten, nachts unterwegs zu sein. Nimmt er Medikamente
ein, die die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, empfiehlt es sich,
den Wagen stehenzulassen.
Eigenverantwortung ist gefragt
In Ländern wie Schweden, Dänemark oder der Schweiz sind solche
Tests für Autofahrer ab einem bestimmten Alter gesetzlich
vorgeschrieben. Nach Ansicht des DVR ist ein verpflichtender
Gesundheitscheck speziell für Senioren jedoch nicht sinnvoll. "Jeder
Autofahrer - egal welchen Alters - sollte eigenverantwortlich dafür
sorgen, dass er sicher am Steuer unterwegs ist und andere
Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet", sagt Burkhard Gerkens vom DVR.
Über die "Aktion Schulterblick" des DVR:
Der DVR, unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (BMVBS), hat 2012 die "Aktion Schulterblick"
gestartet, die auf die Notwendigkeit von freiwilligen
Gesundheitschecks für ältere Autofahrer im Straßenverkehr aufmerksam
macht (www.dvr.de/schulterblick). Die Kampagne nennt die wichtigsten
Ansprechpartner, bietet einen Online-Selbsttest und weitere
Informationen rund um das Thema sichere Mobilität.
Über den Deutschen Verkehrssicherheitsrat
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) wurde 1969 gegründet und
ist mit seinen mehr als 200 Mitgliedsorganisationen die
Kompetenzplattform für alle Fragen der Straßenverkehrssicherheit.
Pressekontakt:
Sven Rademacher
Pressesprecher
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