sup.- In Deutschland haben 2,6 Mio. Erwachsene einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 35 und 39,9 kg/m2 (Adipositas Grad II). Hinzu kommt fast eine Million Menschen mit einem BMI von größer oder gleich 40 kg/ m2 (Adipositas Grad III = morbide Adipositas). Das berichtet Dr. Christina Holzapfel (Lehrstuhl für Ernährungsmedizin Klinikum rechts der Isar). Die Anzahl der Erwachsenen mit morbider Adipositas ist damit von 1999 bis 2009 um 73,6 Prozent gestiegen.
Zur leitliniengerechten ambulanten Gewichtsreduktion gehört eine Ernährungs- und Bewegungstherapie in Kombination mit Verhaltenstraining. Nur mit dieser angestrebten Lebensstiländerung ist ein nachhaltiger Gewichtsverlust realisierbar. Studien zeigen, dass sich unter allen diätetischen Maßnahmen Formula- und Mahlzeitenersatz-Programme als die erfolgreichsten herausgestellt haben. Dabei kommen Eiweiß-Nährstoff-Drinks zum Einsatz, die zuerst zwei und dann eine Hauptmahlzeit pro Tag kompensieren. Eine optimierte Eiweißversorgung ist in der Abnehmphase besonders relevant, damit überwiegend Fett- und nicht Muskelmasse abgebaut wird. Zu den wissenschaftlich anerkannten Programmen in der ambulanten Adipositas-Therapie zählt z. B. das ärztlich begleitete Bodymed-Ernährungskonzept (www.bodymed.com), das in über 600 Gesundheitszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten wird. Eine anteilige Kostenübernahme für solche ambulanten Abnehmprogramme wird unter bestimmten Voraussetzungen von einigen Krankenkassen bewilligt.