sup.- Jugendliche schlafen unter der Woche durchschnittlich etwas mehr als sechseinhalb Stunden pro Nacht. Jeder Fünfte sogar weniger als sechs Stunden. Zu diesem Ergebnis kommt die deutsche Azubi-Gesundheitsstudie, an der 8.850 Jugendliche und junge Erwachsene aus Hessen teilgenommen haben. Samstags und Sonntags versuchen die Jugendlichen, ihren permanenten Schlafmangel durch sehr spätes Aufstehen zu kompensieren. Im Schnitt schlummern sie am Wochenende neun Stunden pro Nacht. Damit können sie den frühen Arbeits- oder Schulbeginn aber nicht ausgleichen. Das Schlafdefizit unter der Woche hat Folgen: Knapp zwei Drittel der Jugendlichen fühlen sich tagsüber nicht ausgeruht und leistungsfähig. "Sie leiden verstärkt an gesundheitlichen Problemen wie psychischen Beschwerden, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen und fehlen häufiger am Arbeitsplatz oder in der Schule", berichtet Dr. Manfred Betz vom Dillenburger Institut für Gesundheitsforschung.
Zu wenig Schlaf begünstigt außerdem das Risiko für Übergewicht. Es werden mehr Kalorien gegessen, die jedoch nicht durch einen höheren Energieverbrauch kompensiert werden. Im Gegenteil: Jugendliche gehen meist spät ins Bett, weil sie noch stundenlang vor dem Computer oder Fernseher hocken. Mangelnde körperliche Aktivität ist heute für viele Jugendliche kennzeichnend. Auch dadurch wird Schlafmangel gefördert, denn wer sich tagsüber ausgepowert hat, ist abends müde und kann besser schlafen. Die Resultate der Azubi-Gesundheitsstudie unterstreichen erneut, wie wichtig es ist, dass Eltern Einfluss auf ihren Nachwuchs ausüben und zu einem gesunden, bewegungsfreudigen Lebensstil motivieren. Tipps und Anregungen, wie dies gelingt, gibt z. B. das mehrsprachige Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de. Und ganz wichtig ist in dieser Hinsicht natürlich auch die Vorbildfunktion, die Eltern wahrnehmen sollten.