Der Club der Gesundheitswirtschaft (cdgw) schreibt einmal im Jahr den mit 10.000 € dotierten Zukunftspreis Gesundheitswirtschaft aus. Im Rahmen der "Werkstatt Zukunft" werden innovative Projekte und Produkte in der Gesundheitswirtschaft vorgestellt und anschließend von einer Jury bewertet. Tomas Pfänder, Mitglied des Vorstands der UNITY, stellte der Jury Vorgehen und Nutzen der OP-Simulation anhand der durchgeführten Projekte dar.
Ganz allgemein gesprochen, ist die Simulation ein digitales Werkzeug, um komplexe Prozesse aus der Realität virtuell abzubilden. Dazu werden sämtliche zur Verfügung stehenden Daten und die dafür benötigten Ressourcen aller Prozesse aufgenommen, mit dem Gebäudelayout kombiniert und in den Computer eingegeben. Am Beispiel Klinik kann das vom Chirurgen und seinem Skalpell bis hin zur Dimensionierung und Anordnung von Räumen reichen. Mit der Simulation wird dann quasi eine „Digitale Klinik“ im Rechner abgebildet. Ziel des Ganzen: mit wenigen Klicks können verschiedenste Parameter des Modells abgeändert und die Simulation somit neu berechnet wer-den – bis die Variablen so zusammenspielen, dass sie ein optimales Gesamt-Ergebnis liefern.
Der Einsatz von Simulationstechnik ist also für die Kliniken von hoher Bedeutung: Prozesse kön-nen optimiert, vorhandene Ressourcen besser ausgenutzt und Neu-und Umbaumaßnahmen dementsprechend gestaltet und dimensioniert werden. Sobald die aus der Simulation abgeleiteten Maßnahmen greifen, profitieren davon sowohl Personal als auch Patienten.
Insbesondere ist es wichtig, dass der Patientenfluss reibungslos abläuft, um einen effizienten OP-Ablauf sicherzustellen. Vor allem so effiziente Wechselzeiten wie möglich zwischen den einzelnen Operationen garantieren die bestmögliche Auslastung aller Ressourcen insgesamt. Die Projekterfahrung der UNITY zeigt, dass eine Reduzierung der Wechselzeiten um bis zu 70 % möglich ist. Die Sicherstellung des ersten Schnitts, die kontinuierliche Auslastung der Mannschaft und Säle bis zum Schichtende und die tagesgleiche Erfüllung des Elektivprograms trotz Notfälle sind ebenfalls umgesetzte Maßnahmen, so dass die Klinik in die Lage versetzt wurde eine Operation pro OP-Saal mehr am Tag durchzuführen. Das bedeutet für die Klinik Mehrerlöse von ca. 6 Mio. € pro Jahr.