Pflege Deinen Nächsten - das Leid der Betroffenen
und die Last der Angehörigen Früher oder später betrifft es jeden:
Was tun, wenn die eigenen Eltern ohne Hilfe nicht mehr zurechtkommen?
Für das Jahr 2050 prognostiziert das Statistische Bundesamt 4,5
Millionen Pflegebedürftige, zugleich droht ein weiter wachsender
Mangel an Pflegekräften. Immer mehr Menschen schreckt der Gedanke,
ein Pflegefall zu werden: fast unbezahlbare Heime,
Versorgungsmissstände und viel zu wenig Zeit für Alte und Kranke.
Häusliche Pflege ist eine Alternative - doch diese bedeutet
finanzielle, körperliche und psychische Extrembelastungen, an denen
viele Angehörige zerbrechen. Werden Betroffene allein gelassen von
Krankenkassen und Pflegediensten? Warum erhalten professionelle
Helfer deutlich mehr Geld für ähnliche Leistungen? Schafft das neue
Pflegegesetz wirklich Besserung?
Darüber diskutieren bei "Beckmann":
Martina Rosenberg (Journalistin) Neben ihrem Beruf pflegte sie zu
Hause ihre demenzkranke Mutter und ihren depressiven Vater, der zudem
einen Schlaganfall erlitt. In ihrem provozierenden Buch "Mutter, wann
stirbst du endlich?" berichtet Martina Rosenberg, wie die
Mehrfachbelastung sowie der Kampf mit Kassen und Pflegediensten ihr
eigenes Leben fast zerstört hätte.
David Sieveking (Regisseur) Seine Dokumentation "Vergiss mein
nicht" über das Leben seiner demenzkranken Mutter Gretel geht unter
die Haut: Um seinen Vater zu entlasten, übernimmt David Sieveking für
einige Wochen die Pflege und zieht wieder zu Hause ein. In
berührenden Bildern zeigt der Regisseur heiter-melancholische Momente
und erzählt, wie die Familie neu zueinander findet.
Daniel Bahr (Bundesgesundheitsminister, FDP) Die in diesem Jahr in
Kraft getretene Pflegereform wird Familien und Angehörige stärker
unterstützen, sagt FDP-Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Doch
viele kritisieren die Maßnahmen als Tropfen auf den heißen Stein.
Claus Fussek (Pflege-Experte) Er zählt zu den schärfsten Kritikern
des Pflegesystems und prangert die katastrophalen Zustände in vielen
Pflegeheimen an. Mittlerweile betrifft Claus Fussek die Situation
ganz persönlich: Seit einiger Zeit sind seine Eltern pflegedürftig.
Leila Wemhöner (Krankenpflegehelferin) Tagtäglich erlebte sie in
einem Altenheim den ganz normalen Wahnsinn: Personalmangel, Zeitnot,
Dauerstress. Nach fünf Jahren zog Leila Wemhöner die Konsequenzen und
kündigte. Heute arbeitet die 41-Jährige in einer Wohngemeinschaft für
Demenzkranke.
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Redaktion: Franziska Kischkat
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