Düsseldorf. Durchschnittlich 80-90% des Tages halten wir uns in geschlossenen Räumen auf und atmen deren Luft ein. Unsere Gesundheit kann deshalb durch Verunreinigungen der Luft in Innenräumen gefährdet sein. Die Ursachen für die Freisetzung von Schadstoffen in Innenräumen sind vielfältig. Schadstoffhaltige Produkte können über Tage oder sogar auch über Jahre die Raumluft belasten. In den letzten Jahren hat die Bedeutung des Innenraumklimas in Hinblick auf unsere Gesundheit stetig zugenommen. Dies liegt unter anderem daran, dass durch energieeinsparende Maßnahmen - wie bessere Dämmung und Abdichtung von Gebäuden - der Luftaustausch in Innenräumen deutlich reduziert ist. Dadurch belasten gesundheitsgefährdende Stoffe in zunehmendem Maße die Innenraumluft. Dies betrifft neben Wohn- und Bürogebäuden auch öffentliche Gebäude (Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, etc.).
Wie wirkt schadstoffbelastete Raumluft auf die Gesundheit?
Die Auswirkungen belasteter Innenraumluft auf die Gesundheit können sehr unterschiedlich sein. Krankheitsbilder wie die Gebäudekrankheit „Building-Related-Illness“ (BRI) und das gestörte Wohlbefinden in Innenräumen „Sick-Building-Syndrome“ (SBS) werden seit Jahren von Wissenschaftlern beobachtet. Die BRI betrifft einzelne Personen und lässt sich durch Innenraumanalysen auf das Vorhandensein konkreter Schadstoffe zurückführen. Beim SBS handelt es sich um eine Gesundheitsstörung mit meist komplexen Ursachen, die ganze Personengruppen betrifft. Das SBS wird bei einem Drittel neubezogener Gebäude beobachtet. Häufige Symptome sind in nachfolgender Auflistung (nach B. Heinzow, 2003) zusammengefasst:
Augen: Augenbrennen, Bindehautreizung
Nase: Nasen- und Nebenhöhlenreizung, Rhinitis
Rachen: Halskratzen, Heiserkeit
Lunge: Bronchitis, Asthma
Haut: Trockenheit, Brennen, Ausschlag
Zentrales Nervensystem: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen
Woher stammen die Schadstoffe in Innenräumen?
Zu den Einflüssen, die das Befinden in Innenräumen negativ beeinträchtigen können, gehören chemische Stoffe (z.B. Gase, Biozide, Stäube), physikalische Faktoren (z.B. Temperatur, Luftfeuchte, radioaktive Strahlung) und biologische Faktoren (Pilze, Bakterien, Pollen).
„Studien des Umweltbundesamtes belegen, dass die Luft in Innenräumen oft stärker mit Chemikalien belastet ist als die Außenluft“, berichtet Dr. Martin Pitschke, Geschäftsführer von Domolytik, Institut für Gebäude- und Innen¬raumanalytik.
Chemische Belastungen in Innenräumen können auf zahlreiche Produkte, die unterschiedlichste Schadstoffe freisetzen, zurückgeführt werden. Aktuelle Innenraumluft-belastungen der letzten Jahre sind oft mit nachfolgenden Stoffen verbunden:
• Bauprodukte (z.B. Asbest in alten Wand- und Deckenverkleidungen; flüchtige organische Stoffe, VOC; künstliche Mineralfasern)
• Dämmstoffe (Asbest; ältere künstliche Mineralfasern, z. B. Glaswolle, Steinwolle)
• Spanplatten (Formaldehyd)
• Dichtungsmassen, Parkettkleber (z.B. Poly-Chlorierte- Biphenyle, PCB)
• Farben, Lacke, Lösemittel (flüchtige organische Stoffe, VOC; Formaldeyd)
• Parkettkleber auf Teerbasis (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAK)
• Fußbodenbeläge (Asbesthaltige PVC-Beläge)
• Möbel, Textilbezüge, Polster, Matratzen, Gehäuse aus Kunststoffen (z.B. Tris(2-chlorethyl)-phosphat, TCEP, in Flammschutzmitteln)
• Holzschutzmittel (u.a. Fungizide gegen Pilzbefall z.B. Pentachlorphenol, PCP)
• Mottenschutzmittel (Insektizide gegen Insektenbefall z.B. Pyrethroide in Insektensprays, Teppichen, Teppichböden)
• Putz-, Reinigungs- und Pflegemittel (z.B. Tris(2-chlorethyl)-phosphat, TCEP, in Möbel- und Parkettpolituren)
Für Verbraucher ist es kaum möglich herauszufinden, welchen Schadstoffen sie ausgesetzt sind, da gefährliche Substanzen in Erzeugnissen keiner Kennzeichnungspflicht unterliegen. „Gemäß der Gefahrenstoffverordnung sind Chemikalien und -mischungen selbst kennzeichnungspflichtig, nicht jedoch deren Erzeugnisse wie z.B. Einrichtungsgegenstände oder Haushaltsgeräte“, sagt Dr. Pitschke, Domolytik. „Der Kunde kann sich lediglich an Umweltzeichen wie dem „Blauen Engel“ orientieren, um schadstoffarme Produkte auszuwählen, sofern es sie gibt.“
Was tun bei Verdacht auf Wohngifte?
Treten gesundheitliche Beschwerden auf, die möglicherweise im Zusammenhang mit chemischen Schadstoffen stehen, sollte eine Analyse der Innenraumluft oder des verdächtigen Materials zur Abklärung gesundheitlicher Risiken durchgeführt werden. Innenraumluft- und Materialmessungen sowie die Beurteilung der Gefährdungssituation und des Handlungsbedarfs können nur durch einen qualifizierten Fachmann erfolgen. „Die Anzahl möglicher Gefahrenstoffe ist sehr groß und ihre Konzentrationen können starken Schwankungen ausgesetzt sein.“, betont Dr. Pitschke, Domolytik. „Außerdem können aus den Primärquellen wie z.B. Baumaterialien, schädliche Stoffe ausgasen und nicht nur zu einer hohen chemischen Belastung der Innenraumluft führen, sondern durch Anreicherung in anderen Materialien (z.B. Textilien, Polstern, Gardinen, Teppichen) auch Sekundärquellen bilden.“
Mögliche Maßnahmen - von der Sanierung bis hin zur sachgerechten Entsorgung der belasteten Abfälle - sind ebenfalls nur durch anerkannte Fachbetriebe durchzuführen. Die unkontrollierte Freisetzung von Schadstoffen während der Sanierungsarbeiten muss unbedingt vermieden werden. “Untersuchungen zeigen, dass eine unsachgemäße Sanierung zu einer deutlich höheren Belastung der Innenraumluft mit Schadstoffen führen kann als vor der Sanierung.“ berichtet Dr. Pitschke, Domolytik. „Je nach Schadstoffen ist eine begleitende oder abschließende Analyse unbedingt notwendig“.
Domolytik bietet Innenraumanalysen in Wohnräumen und Bürogebäuden an. Eine schnelle orientierende Untersuchung chemischer Schadstoffe gibt dem Verbraucher Sicherheit, ob der Verdacht auf eine belastete Innenraumluft begründet ist. Gemeinsam mit qualifiziertem Fachpersonal kann die weitere Vorgehensweise auf Grundlage des Prüfberichtes von Domolytik, der dem Kunden umgehend zugesandt wird, abgestimmt werden. Im Falle einer Belastungssituation empfiehlt sich eine detaillierte Laboranalytik. Alle Untersuchungen werden nach den VDI- und DIN Richtlinien (4300, 4301, 16000) durchgeführt. Von Domolytik analysierte Häuser erhalten - auf Wunsch - das Qualitätssiegel "Gesunde Immobilie", wenn sie frei von Schadstoffen sind bzw. vorgeschriebene Grenzwerte nicht überschreiten.