Wenn sich Unternehmen um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern, wird es schon lange nicht mehr als sozialromantischer Schmusekurs abgetan. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) heißt die Zauberformel für mehr gesündere und motiviertere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auch in Oldenburg interessieren sich immer mehr Unternehmen dafür. Allerdings gibt es bislang noch mehr Fragen als Antworten zu dieser noch relativ jungen systematischen Methode der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Um diesen Informationsbedarf zu decken, veranstaltet das Deutsche Fachzentrum für Stressbewältigung in Tungeln am 21. April um 16.30 Uhr einen Initiativkreis betriebliche Gesundheitsförderung. "Wir laden zu dieser Veranstaltung Unternehmer und Führungskräfte ein, die erwägen, ein BGM einzuführen", sagt Doris Kirch, die Leiterin des Fachzentrums. Von Interesse sind auch Unternehmen, die es bereits ein BGM umgesetzt haben und bereit sind, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen
Es gibt viele gute Gründe, sich um das Wohlbefinden und die Einsatzfreude seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gedanken zu machen. Zum einen ist es die besorgniserregende Zunahme von Erkrankungen des Bewegungsapparates aber auch psychischer Belastungssyndrome. Waren es früher noch Rohstoffe, Grundbesitz oder Kapital, ist nun der Mensch zum bestimmenden Wirtschaftsfaktor der Zukunft geworden. Vor allem aber zeigt die demografische Entwicklung, dass Deutschland in den nächsten Jahrzehnten zunehmend überaltern wird. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf den Altersdurchschnitt der Mitarbeiter eines Unternehmens aus.
Wer morgen noch am Markt mitmischen möchte, muss sich heute Gedanken über die langfristige Leistungskraft und Motivationsbereitschaft seines Personals machen. Ein BGM weist da einen guten Weg. Es hat die Funktion eines Leitfadens zur systematischen Umsetzung einer betrieblichen Gesundheitsförderung, das organisch in bereits bestehende Strukturen und Prozesse eines Betriebes eingebunden wird. "Bei solch einem System steht der Mensch, also der Mitarbeiter, im Mittelpunkt. Es kann nur dann funktionieren, wenn es auf breiter Front von der Belegschaft akzeptiert wird", erklärt Kirch und weist damit auf die sensible Komponente des Geschehens hin.
Bereits kleine Fehler bei den ersten Schritten der Mitarbeiterinformation können dafür sorgen, solch ein Projekt bei der Belegschaft auf Dauer zu 'verbrennen'. Die Fachfrau betont: "Für solch ein Projekt hat man nur eine Chance. Wird bereits die Einführung vermasselt, gibt es in der Regel keinen zweiten Versuch!"
Die Veranstaltung am 21. April soll Unternehmer und Führungskräfte unterstützen. Sie soll dazu dienen, Fehler zu vermeiden, indem sie informiert, Wissen vermittelt und praktischen Erfahrungsaustausch ermöglicht.
Doris Kirch ist gespannt, ob sich aus diesem Treffen Initiativkreis betriebliche Gesundheitsförderung vielleicht ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch entwickelt. Kirch ist da sehr optimistisch, denn sie stellt immer wieder fest, dass es durchaus nicht mehr nur der betriebswirtschaftliche Nutzen eines BGM ist, der Unternehmen dazu motiviert. Vor allem im Oldenburger Land werde zunehmend ein wirkliches Interesse der Verantwortlichen am Wohlbefinden der Mitarbeiter erkennbar.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung sind auf der Internetpräsenz www.dfme.de zu finden, oder bei Doris Kirch vom Deutschen Fachzentrum für Stressbewältigung (DFME) unter 0441-4084117 zu erfahren.