Anmoderationsvorschlag:
Wenn alles glatt geht, wird Deutschland in fünfzehn bis zwanzig
Jahren eine große grüne Wiese mehr haben. Das klingt erstmal
unspektakulär, aber dafür wird doch glatt ein komplettes
Kernkraftwerk abgerissen - und zwar das im schleswigholsteinischen
Brunsbüttel. Ich kann mir zwar nur schwer vorstellen, wie man so was
macht. Aber meine Kollegin Jessica Martin hat sich da mal schlau
gemacht.
Sprecherin: Zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde Euro wird der
Rückbau des Kernkraftwerks Brunsbüttel schätzungsweise kosten. Und
wenn in drei bis vier Jahren die Genehmigung vorliegt, soll damit
auch gleich begonnen werden, sagt Pieter Wasmuth vom Energiekonzern
Vattenfall.
O-Ton 1 (Pieter Wasmuth, 0:15 Min.): "Das gestaltet sich in der
Form, dass man dann von innen nach außen sich vorarbeitet, also mit
dem Reaktor selber anfängt, dann die Turbinenhalle mit dem Generator
und der Turbine, also da, wo der Strom erzeugt worden ist, und dann
im letzten Schritt nachher das Gebäude selber."
Sprecherin: Besonders anspruchsvoll ist dabei natürlich die
Demontage des radioaktiv belasteten Reaktors und seiner Einbauten.
O-Ton 2 (Pieter Wasmuth, 0:21 Min.): Diese werden mit speziellen
Techniken entfernt, zunächst zerlegt - unter Wasser passiert das, um
die Strahlung abzuschirmen - und teilweise auch in Beton eingegossen
und dann am Ende in entsprechende Behälter verpackt, um dann
endgelagert zu werden. Für diesen Prozess brauchen wir das Know-how
unserer eigenen Mitarbeiter und auch entsprechender Fachfirmen, die
uns unterstützen."
Sprecherin: Dieser hoch-radioaktive Abfall, etwa 0,4 Prozent von
insgesamt rund 300.000 Tonnen anfallendem Rückbaumaterial, wird dann
in Castoren verpackt, zwischengelagert...
O-Ton 3 (Pieter Wasmuth, 0:32 Min.): "...und entsprechend dann
später mal in ein Endlager überführt, das es ja in Deutschland noch
nicht gibt. Sie kennen die Diskussion um Gorleben und jetzt die
Diskussion um eine erneute Endlagersuche. Die schwach- und
mittel-radioaktiven Abfälle sind vorgesehen für Schacht Konrad. Das
ist das genehmigte Lager, was ab 2019 zur Verfügung stehen soll. Und
der weitaus größte Teil, über 90 Prozent des Materials, kann entweder
recycelt und wiederverwendet werden, zum Beispiel Stahl oder auch
Aluminium, Kupfer. Und der Bauschutt, also Beton, wird dann auf
Bauschutt-Deponien verbracht."
Sprecherin: Und wenn alles reibungslos läuft...
O-Ton 4 (Pieter Wasmuth, 0:12 Min.): "...gehen wir davon aus, dass
der Gesamtprozess 15 bis 20 Jahre dauern wird, also dann wird es
irgendwie in den späten dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts sein,
dass dann sozusagen das Kraftwerk komplett abgebaut ist."
Abmoderationsvorschlag:
Mehr über den Abriss von Kernkraftwerken erfahren Sie im Internet
unter www.kernenergie.de.
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Pressekontakt:
Sandra Kühberger
Pressesprecherin
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