Die Grundlage für Pflege ist im Sozialgesetzbuch bestimmt und bezeichnet einen Menschen „der wegen einer körperlichen oder geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßigen Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens 6 Monate, in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedarf“. Wie hoch die Pflegestufe ist hängt davon ab, wie viel Hilfe der Patient bei der Körperpflege, Ernährung, Mobilität, also der Grundpflege benötigt. Wer sich noch selber waschen, anziehen und darüber hinaus noch in der Lage ist sich selber zu ernähren und anzuziehen wird wohl nicht als Pflegefall eingestuft werden, und erhält die sogenannte Pflegestufe Null. Diese Stufe ist oft nicht gerecht, wenn der Patient an Demenz leidet. Er kann die Grundpflege noch selber ausführen, ist aber auf Grund der geistigen Situation, wie zum Beispiel durch den Verlust der Orientierung auf eine Hilfskraft angewiesen. Er erhält keine Zuzahlung zur Pflege, aber die Stufe Null erlaubt die Zahlung eines Betreuungsbetrages. Dieser ist nicht für die eigentliche Pflege sondern für die Betreuung des Patienten vorgesehen.
Der Hilfsbedarf wird in Minuten eingeteilt und richtet sich nach der Zeit, die die Pflege in Anspruch nehmen wird. Für Pflegestufe 1 muss der Pflegeaufwand mindestens 90 Minuten täglich in Anspruch nehmen, wobei mindestens 45 Minuten für die Grundpflege gebraucht werden müssen. Diese Stufe bezeichnet den Patienten als erheblich pflegebedürftig. Die verbleibende Zeit kann zum Putzen, kochen oder waschen benutzt werden.
In der 2. Pflegestufe muss die Pflege 3 Stunden beinhalten, wobei mindestens 2 Stunde für die Grundpflege benutzt werden müssen. Ein Patient in dieser Pflegestufe gilt bereits als schwer pflegebedürftig. Pflegestufe 3 sieht den Patienten als schwerstpflegebedürftig und erlaubt 5 Stunde Pflege, davon mindestens 4 für die Grundpflege. Danach kommt die Einstufung als Härtefall, wobei der Patient mindestens 6 Stunden Pflege benötigt, davon mindestens dreimal in der Nacht.
Der Gutachter, der den Pflegegrad bestimmt, stellt Fragen die sich mit der Fähigkeit der Menschen beschäftigt und oftmals haben die Patienten Scham zuzugeben, dass sie Probleme haben sich selber zu versorgen, speziell wenn es um Hilfe beim Toilettengang geht. Es ist daher zu empfehlen, ein Familienmitglied anwesend zu haben, der die peinlichen Fragen mit dem Patienten beantworten kann. Eine falsche Aussage kann zu finanziellen Einbußen führen. Es ist ratsam ein Pflegetagebuch zu führen, welches dem Gutachter vorgelegt werden kann. Dies macht es dem Patienten leichter seine Bedürfnisse zu demonstrieren.