(aid) - Männer, die ihr Alltagsleben als dauerhaft stressig empfinden, erkranken häufiger an Diabetes. So lautet das Fazit einer Langzeitstudie, für die in Schweden mehr als 6.800 Männer mittleren Alters für einen Zeitraum von 35 Jahren begleitet wurden. Die Probanden machten in Fragebögen unter anderem Angaben zur Ernährungs- und Lebensweise. Anhand einer 6-Punkte-Skala sollten sie auch den im Alltag empfundenen Stress einschätzen. Im Laufe der Studie wurde in 899 Fällen Typ-2-Diabetes diagnostiziert.
Knapp 16 Prozent der Männer hatten über einen Zeitraum von ein bis fünf Jahren dauerhaften Stress im privaten oder beruflichen Bereich erlebt. Symptome waren Nervosität, Gereiztheit, Angespanntheit, Angst oder Schlafstörungen. Die psychische Belastung ließ offenbar das Risiko für Typ-2-Diabetes in die Höhe steigen. Chronisch gestresste Männer erkrankten mit einer um 45 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an der Stoffwechselstörung. Dieser Zusammenhang war unabhängig von weiteren Faktoren wie Alter, sozioökonomischer Status, Bewegungsmangel, Körpermassenindex (BMI) und Blutdruck.
Die Studie hat gezeigt, dass Strategien gegen Stress auch zur Vorbeugung von Diabetes eine wichtige Rolle spielen sollten. Die psychische Belastung kann sich direkt über das Nerven- und Hormonsystem negativ auf den Stoffwechsel auswirken. Auch entzündliche Prozesse werden durch Stress begünstigt und können die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes fördern.
Stressige Lebensphasen führen häufig zu einem ungesunden Lebensstil und einer damit verbundenen Gewichtszunahme - ein weiterer Risikofaktor für die Stoffwechselerkrankung. Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um die genauen Hintergründe zu verstehen.
Heike Kreutz, www.aid.de
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