Die Sprache ist das Tor zur Welt. Bei den
allermeisten gesunden Kindern öffnet sich dieses Tor ganz von selbst,
denn sie verfügen über angeborene Strategien, um Sprache zu erwerben:
- Kinder imitieren ihre Eltern, d.h. sie sprechen Wörter nach oder
verwenden Ausdrücke so, wie die Eltern sie verwenden
- Kinder nutzen Wörter erst einmal ganz allgemein: z.B. "Hund" für
alle Vierbeiner im Haus, bevor sie erfahren, dass es hier
Unterschiede gibt
- Kinder bilden neue Wörter: z.B. "Reparierung" anstelle von
Werkstatt und zeigen damit, welche grammatischen Fähigkeiten sie
haben
- Kinder wiederholen häufig Wörter oder Sätze, weil ihnen der
Klang oder die Reaktion der Umgebung gut gefällt
- Kinder fragen viel und unablässig und zeigen damit ihre
Neugierde und ihre Lernfähigkeit
- Kinder fordern Aufmerksamkeit und Zuwendung und zeigen damit ihr
Bedürfnis nach Kommunikation
Es ist daher nicht erstaunlich, dass der Beginn des Spracherwerbs
in allen Sprachen dieser Welt sehr ähnlich verläuft. Erst wenn ein
Kind sich der Sprache seiner Umgebung immer mehr bewusst wird, lernt
es die Regeln und den Gebrauch seiner Muttersprache. Welche Sprache
das Kind erwirbt, hängt davon ab, welche Sprache Mutter, Vater oder
andere Bezugspersonen sprechen, bei denen es aufwächst.
Der Spracherwerb ist ein Prozess, in dem das Kind lernt, Geräusche
und Laute mit dem zu verbinden, was es erlebt. So bauen Kinder ihr
(sprachliches) Wissen langsam auf. Sie lernen Laute (/b/,/a/,/l/) und
Wörter (Ball), die Grammatik (Nomen, männlich, Einzahl: Ball) und den
Gebrauch der Sprache in der Interaktion (Ball werfen). Somit ist der
Spracherwerb ein kontinuierlicher Lernvorgang, der, bezogen auf neue
Wörter und Redewendungen, ein Leben lang stattfindet.
Wie genau verläuft der Spracherwerb? Wie hängen Sprechen, Lesen
und Schreiben zusammen? Welche Rolle spielt das Hören? Kann ein Kind
problemlos mehrere Sprachen gleichzeitig erwerben? Was ist, wenn das
Schreibenlernen Probleme bereitet? Wie können Eltern und
ErzieherInnen die Sprachentwicklung optimal unterstützen? Woran
erkennt man, ob ein Kind nur etwas mehr Zeit braucht oder ob es eine
Sprachentwicklungsstörung hat?
Diese und weitere Fragen beantworten kompetente Logopädinnen und
Logopäden des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl) am
Europäischen Tag der Logopädie am
Mittwoch, dem 6. März 2013 von 17:00 bis 20:00 Uhr unter der
Rufnummer 01805-353532.
(Ein Anruf kostet 14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz,
max. 0,42 Euro/Minute aus Mobilfunknetzen).
Weitere Informationen sowie Fotos zum Thema stehen Ihnen unter
www.dbl-ev.de > EU Tag der Logopädie zur Verfügung.
Hintergrund:
Der Europäische Tag der Logopädie wird am 6. März 2013 zum neunten
Mal begangen. In Deutschland ist er im "Jahresplaner Gesundheitstage
2013" der BZgA gelistet. Ins Leben gerufen hat ihn der Europäische
Dachverband der Nationalen Logopädenverbände, das Comité Permanent de
Liaison des Orthophonistes-Logopèdes de l'Union Européenne (CPLOL),
dem 33 Verbände aus 30 europäischen Ländern angehören. Einziges
deutsches Mitglied ist der Deutsche Bundesverband für Logopädie
(dbl), in dem 11.500 freiberufliche und angestellte Logopäden
organisiert sind.
Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Dr. med. Eva Kalbheim, Deutscher Bundesverband für
Logopädie e.V. (dbl). Weitere Informationen: dbl-Pressereferat, M.
Feit, Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen, Tel.: 2234/37953-27, Fax:
02234/37953-13, E-Mail: feit@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de