Bund-Länder-Sonderkommission als Task Force nötig
Am Wochenende berichteten Medien von einem möglichen Betrug bei der Haltung von Legehennen und der Kennzeichnung der Eier. Den Berichten zufolge haben über 150 Betriebe offenbar systematisch mehr Legehennen als für die jeweilige Haltungsform erlaubt gehalten und
bei der Kennzeichnung der Eier betrogen. Davon betroffen zu sein scheinen Biohaltungen, aber auch Freiland-, Boden- und Käfighaltungen für Legehennen. Da Tierhaltungsanlagen in mehreren
Bundesländern, schwerpunktmäßig in Niedersachsen, unter Betrugsverdacht stehen, ist eine gemeinsame Sonderkommission der Länder mit dem Bund nötig, um die Erkenntnisse zu bündeln und umgehend entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Der Deutsche Tierschutzbund drängt ebenso auf Klärung, warum die Ermittlungen bereits im September 2011 begannen, aber offenbar bis heute mit durchgreifenden Konsequenzen gewartet wurde.
"Wenn die Berichte zutreffen, davon müssen wir wohl ausgehen, dann handelt es sich um einen systematischen Betrug zu Lasten der Tiere, aber auch des Verbrauchers. Da offenbar mehrere Bundesländer betroffen sind, raten wir dringend dazu, dass die Ermittlungsbehörden umgehend eine Sonderkommission aus Land und Bund einsetzen, um alle Informationen zu bündeln. Im Sinne des Tier-, aber auch des Verbraucherschutzes müssen alle im Raum stehenden Vorwürfe geklärt werden, konsequent und lückenlos. Es muss zudem die Frage erlaubt sein, warum die Staatsanwaltschaft in Niedersachsen bereits seit 2011 ermittelt, aber die Betriebe offenbar noch bis heute den Betrug fortsetzen konnten ", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
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