Sardinien provoziert doch sofort dieses Bild im Kopf: Eine kleine, platte Konserve mit in Öl eingelegten Fischlein, oder?
Falls Sie sich nun fragen, was Ölsardinen, die übrigens seit 1895 als erste international erfolgreich gehandelte Fischkonserve gelten, mit Wein zu tun haben:
Nun, die Europäische Sardine (Sardina pilchardus) ist tatsächlich nach der zweitgrößten Insel im Mittelmeer benannt. Weniger bekannt ist, dass auf Sardinien bereits 700 Jahre vor Christus Rebflächen angelegt und Weine gekeltert wurden.
Umgeben von neuen Reben und neuen Herrschern, ertrugen die Sarden vom 15. bis ins 18. Jahrhundert das Feudalsystem ihrer spanischen Besetzer. Diese führten neben der Enteignung von Acker- und Weideland der einheimischen Bevölkerung auch neue Rebstöcke ein. Die Kultivierung des Weinbaus mit Cannonau-, Monica- und Gir-Reben auf allen möglichen Böden - Feldern, Wäldern wie zwischen den monumentalen Granitfelsen - blieb aus sardischer Sicht sicher die einzige spanische Bereicherung.
Bis in die 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde Sardinien als Weinerzeuger international kaum wahrgenommen. Der größte Teil sardischer Produktion fand in anonymen Behältern den Weg ins Ausland, um dort als Verschnitt Alkoholgehalt, Farbe und Aroma blasser Festland-Weine zu veredeln. Für Kenner der traditionellen sardischen Winzerkunst, vor allem der Arrangements aus alten sardischen Rebsorten wie der weißen Vermentino, ein kapitales Verbrechen der jüngeren Wein-Historie.
Heute erzeugen sardische Kellereien nach traditionellen, regionaltypischen Methoden absolute Spitzenrot- und Weißweine. Nuorese, gilt als die Anbauregion, die besonders vom einzigartigen mediterranen, vom Mistral gestreichelten Wein-Wohlfühlklima profitiert. In Küstennähe locker sandig, zum Landesinneren vermehrt lehmig, bringen die ergiebigen Böden hervorragende Rotweinqualitäten aus der Grenache Noir-, Monica- und Girtraube hervor.
Ein Geheimtipp unter Weinfreunden, die kräftige Weine mit zartem Brombeer-Himbeer-Bukett und ausbalanciertem Tanningehalt mögen: Sie werden den Cannonau lieben!
Für Ihre Genusserlebnisse haben wir drei sardische Weingüter ausgewählt, deren Weine Ihren guten Geschmack perfekt treffen sollten:
Argiolas (http://www.vinehouse.de/index.php5?list=ARGIOLAS)
Familien-Weingut, das etwa 20 km nördlich der Hauptstadt Cagliari, in der südlichen Mitte Sardiniens liegt
Cantina di Santadi (http://www.vinehouse.de/index.php5?list=CANTINA_SANTADI)
Das Gut Cantina di Santadi in der Region Sulcis, im Südwesten Sardiniens, wird vom international renommierten Kellermeister Giacomo Tachis unterstützt.
Sella & Mosca (http://www.vinehouse.de/index.php5?list=SELLA_MOSCA)
1899 gründeten Emilio Sella und Edgardo Mosca im Nordwesten Sardiniens einen der innovativsten und gegenwärtig größten Winzerbetriebe Italiens.
Denken Sie an sich! Und an wenn Sie an Sardinien denken, nicht mehr an die Speise-Fischlein in Öl, sondern an eine außergewöhnlich attraktive Insel, die Ihnen außergewöhnlich attraktive Weine zu bieten hat.