Eine beispiellose
Gruppierung verschiedener Partner aus dem öffentlichen und privaten
Sektor hat eine Vereinbarung getroffen, im Zuge derer das wirksame
reversible Langzeit-Verhütungsimplantat Jadelle® für über 27
Millionen Frauen aus den einkommensschwächsten Ländern der Welt in
den kommenden sechs Jahren zu einem Preisnachlass von mehr als 50
Prozent erhältlich sein wird.
Entwickelt und unterstützt wurde das Jadelle-Zugangsprogramm von
einer Partnerschaft, der die Bayer HealthCare AG, die Bill & Melinda
Gates Foundation, die Clinton Health Access Initiative (CHAI), die
Landesregierungen von Norwegen, dem Vereinigten Königreich, den
Vereinigten Staaten und Schweden, die Children's Investment Fund
Foundation (CIFF) sowie der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen
(UNFPA) angehören. Das Programm baut auf dem Schwung des Londoner
Familienplanungsgipfels im Juli 2012 auf, in dessen Rahmen sich
globale Entscheidungsträger dazu verpflichtet haben, bis ins Jahr
2020 weiteren 120 Millionen Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu
Verhütungsmitteln zu verschaffen. Das Programm entspricht auch den
Empfehlungen der UN-Kommission für lebensrettende Güter (UN
Commission on Life-Saving Commodities), da es zur Eingrenzung
globaler Märkte beiträgt und daher die Verfügbarkeit von qualitativ
hochwertigen lebensrettenden Gütern zu optimalen Preisen und Mengen
begünstigt.
Entsprechend der unterzeichneten Vereinbarung wird Bayer den
aktuellen Stückpreis seines Verhütungsimplantats Jadelle® zum 1.
Januar 2013 in mehr als 50 Ländern weltweit von 18 USD auf 8,50 USD
senken. Dies gilt auch für jene Länder, für die laut Generalsekretär
der Vereinten Nationen (UN) die geringste Wahrscheinlichkeit besteht,
die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) bezüglich der Mütter- und
Kindergesundheit bis 2015 zu erreichen. Das Instrument, das die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits seit September 2009 auf
vorläufiger Basis zulässt, bietet Frauen bis zu fünf Jahre lang eine
wirksame Schwangerschaftsverhütung. "Innovation ist der Schlüssel
unseres kommerziellen Erfolgs und zugleich die Basis unseres sozialen
Engagements", so Dr. Jörg Reinhardt, Vorsitzender des Vorstands der
Bayer HealthCare AG. "Wir sind begeistert, unsere Produkte zur
Verbesserung der Lebensqualität so vielen Menschen wie möglich
ungeachtet ihres Einkommens oder Wohnorts zur Verfügung zu stellen
und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Mütter- und
Kindergesundheit in Entwicklungsländern zu leisten."
Die vollständige Umsetzung des Jadelle-Zugangsprogramms wird
zwischen 2013 und 2018 zur Vermeidung von über 28 Millionen
ungewollten Schwangerschaften führen und letztlich etwa 280.000
Kleinkinder und 30.000 Mütter vor dem Tod bewahren. Auf globaler
Ebene können mithilfe des Programms schätzungsweise Gesundheitskosten
in Höhe von 250 Millionen USD eingespart werden.
Heutzutage haben über 200 Millionen Frauen und Mädchen in
Entwicklungsländern, die nicht schwanger werden möchten, keinerlei
Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. Studien haben gezeigt, dass von
den 600 Millionen Frauen in Entwicklungsländern, die bereits moderne
Methoden der Familienplanung anwenden, nur 1 bis 2 Prozent Implantate
nutzen. Ein deutlich höherer Anteil würde jedoch auf Implantate
zurückgreifen, wären sie durchgängig verfügbar und würden sie von
Beratungsstellen sowie klinischen Dienstleistern unterstützt. In
zahlreichen Programmen, in deren Rahmen heutzutage Implantate
angeboten werden, entwickeln sie sich zunehmend zum Verfahren der
Wahl.
Die Partner reagieren auf die dringende Aufforderung zu einer
effektiveren öffentlich-privaten Zusammenarbeit, die auf dem Londoner
Familienplanungsgipfel laut wurde, und einigten sich auf diese
Preissenkung, um das unzureichend genutzte Verfahren für Frauen aus
aller Welt erschwinglicher und zugänglicher zu machen und ihnen
zusätzliche Möglichkeiten zur Verhütung zu bieten.
"Im Juli 2012 haben sich globale Entscheidungsträger dazu
verpflichtet, Frauen aus aller Welt einen besseren Zugang zu einer
größeren Auswahl an Verhütungsmitteln zu bieten. Und heute sind wir
der Einlösung dieses Versprechens einen Schritt näher gekommen", so
Melinda Gates, stellvertretende Vorsitzende der Bill & Melinda Gates
Foundation. "Wir hoffen, dass dies die erste von vielen weiteren
innovativen Partnerschaften ist, die Frauen und Kindern die
Möglichkeit bieten werden, bessere Lebensbedingungen für sich selbst
und ihre Familien zu schaffen."
Der Stückpreis von 8,50 USD wird für alle Organisationen gelten,
die Jadelle® zum Zwecke der Anwendung in förderfähigen Ländern direkt
von Bayer beziehen. Größere Behörden, darunter die UNFPA und die
US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID), und nicht
staatliche Anbieter setzen ihre Länderniederlassungen und
Regierungspartner derzeit über die Preissenkung in Kenntnis. So
stellen sie sicher, dass der neue Preis auch in den
Beschaffungsplänen für Kontrazeptiva der einzelnen Länder
berücksichtigt wird. Der Beschaffungsprozess und die logistischen
Abläufe von Jadelle bleiben unverändert.
Bestehende freiwillige Familienplanungsprogramme auf Länderebene,
die von Regierungsbehörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen
umgesetzt und von USAID, UNFPA, der norwegischen Behörde für
Entwicklungszusammenarbeit (NORAD) sowie dem britischen Ministerium
für internationale Entwicklung (DFID) unterstützt werden, tragen
ebenfalls zur Verbesserung des Zugangs zu diesem reversiblen
Langzeit-Verhütungsmittel bei und bieten Frauen und Paaren
umfangreichere Möglichkeiten zur Familienplanung.
Darüber hinaus arbeitet die Bayer HealthCare AG mit weiteren
Partnergruppierungen an der Entwicklung eines Plans, der auf eine
Verbesserung der Infrastruktur zur Erbringung von Dienstleistungen
und auf die Schulung von Gesundheitsdienstleistern abzielt. Auf
diesem Weg soll sichergestellt werden, dass Frauen Zugang zu sicheren
und qualitativ hochwertigen Implantations- und Entfernungsverfahren
sowie Beratungsleistungen erhalten.
Überdies wird gerade eine Initiative umgesetzt, die
zivilgesellschaftlichen Organisationen mit Schwerpunktbereich
Familienplanung dabei helfen würde, zunehmend auf innovative
Vertriebsmethoden wie Social Franchising und mobile Kliniken zu
setzen. Mit diesen Maßnahmen wird sich die aktuelle Kapazität dieser
Organisationen, im Rahmen ihrer Programme des Jahres 2013 Implantate
und somit eine größere Auswahl an Methoden anzubieten,
voraussichtlich verdoppeln. Zudem bestehen in den kommenden Jahren
kontinuierliche Expansionsmöglichkeiten.
Web site: http://www.gatesfoundation.org/
Pressekontakt:
KONTAKT: Ulrike Schroeder, Bayer HealthCare AG, +49 30 46 81 922
06, ulrike.schroeder@bayer.com; Bill & Melinda Gates Foundation,
+1-206-709
3400, media@gatesfoundation.org; Norwegian Ministry of Foreign
Affairs: +47
913 95 000; Olivia Campbell, DFID, +44 (0) 20 7023 0600,
o-campbell@dfid.gov.uk; USAID Press Office, +1-202-712 4320, Anette
Widholm Bolme, SIDA, +46 8 698 55 55, press@sida.se; Miles Kemplay,
CIFF,
+44 (0) 20 7121 9254, mkemplay@ciff.org; or Mandy Kibel, UNFPA, +1
(212)
297 5293, kibel@unfpa.org