Eine am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) erforschte
innovative Datenbank-Technologie - ursprünglich für blitzschnelle
Analysen riesiger Mengen von Unternehmensdaten gedacht - dringt
zunehmend auch in andere Bereiche vor. Die mit mehreren
Innovationspreisen ausgezeichnete In-Memory-Technologie verspricht
zum Beispiel, die flächendeckende Nutzung der personalisierten
Medizin deutlich voranzubringen. Auf der am Dienstag beginnenden
CeBIT (Halle 9, Stand A34) präsentiert das HPI als eine
Anwendungsmöglichkeit das Projekt "High-Performance In-Memory
Genome".
In dem Bemühen, Behandlungsentscheidungen auf Basis aller
patientenspezifischen Informationen treffen zu können, müssen
Mediziner immer mehr Daten verarbeiten und zum Beispiel den "Bauplan"
eines jeden Menschen, die DNS, auf genetische Veränderungen
untersuchen. Dabei fallen riesige Datenmengen an, denn jeder Mensch
trägt rund 3,2 Mrd. Erbinformationen in sich. HPI-Forscher rücken
diesen gewaltigen Datenbergen mit einem hauseigenen
1.000-Kerne-Hochleistungsrechner zu Leibe.
Um genetische Veränderungen in Echtzeit zu analysieren,
kombinieren die HPI-Wissenschaftler die Forschungsergebnisse
weltweiter medizinischer Datenbanken in einer Wissensdatenbank.
Hochleistungsrechner, kombiniert mit riesigen Arbeitsspeichern,
helfen den Potsdamer Forschern so, bekannte genetische Dispositionen
zu identifizieren und behandlungsrelevante Zusatzinformationen
interaktiv binnen Sekunden statt wie bisher manuell über Tage oder
Wochen hinweg zu ermitteln.
Die Folge: Genomdaten können über eine Cloud-Anwendung
blitzschnell analysiert werden. Bisher mussten Mediziner und Forscher
über Wochen hinweg wertvolle Zeit mit Literatur- und
Internetrecherchen verbringen. Jetzt kann das aktuellste Wissen über
eine Erkrankung sofort in deren Behandlung einfließen.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI)
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
"IT-Systems Engineering" an - ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 450
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn
HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente
universitäre Forschung - in seinen neun Fachgebieten, aber auch in
der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Seit September 2012 betreibt es die
Internet-Bildungsplattform www.openhpi.de, deren kostenlose
Online-Kurse jedem offen stehen.
Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.uni-potsdam.de, Pressesprecher
Hans-Joachim Allgaier, M.A.
Telefon 0331 5509-119, Mobil 0179 2675466
Pressereferentin Rosina Geiger, Telefon 0331 5509-175.