Moersdorf Consulting als Unternehmensberatung für Praxen und Kliniken führt das Interview mit Dr. Wagner, Leitender Konsiliararzt des Wirbelsäulenzentrums.
Moersdorf Consulting:
Herr Dr. Wagner, laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 10 Millionen Personen in Deutschland an einer klinisch manifesten, behandlungsbedürftigen chronischen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Zieht man den Kreis größer und erfasst alle Personen mit symptomatischen Störungen des Bewegungsapparates, sind 20 Millionen Deutsche betroffen. Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Behandlung und Arbeitsausfall belaufen sich auf etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr.
Wofür steht Ihr Wirbelsäulenzentrum?
Dr. med. Ralf Wagner:
Unser Wirbelsäulenzentrum steht für eine kompetente Beratung, Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen. Dabei verfügen wir über drei Fachbereiche der Chirurgie, Neurochirurgie und Orthopädie. Durch diese Kombination und der jahrelangen Erfahrung auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie kann auf verschiedenste innovative als auch bewährte Behandlungsmethoden zurückgegriffen werden. Wir verfügen über das ganze operative und konservative Spektrum der Wirbelsäulenbehandlung.
Moersdorf Consulting: Warum ein eigenes Zentrum?
Dr. med. Ralf Wagner:
Die Diagnostik und Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen bedarf einer subtilen Untersuchung, verbunden mit hoch spezialisierten Untersuchungsmethoden auf dem Gebiet der Neurologie, Radiologie, Neurochirurgie und Orthopädie.
Die operativen Behandlungen bedürfen Kenntnisse der Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Neurochirurgie und Orthopäde. Aufgrund dieser fachübergreifenden Kompetenz war es wichtig ein Zentrum auf die Beine zu stellen.
Moersdorf Consulting: Dr. Wanger, wer sind Ihre Patienten oder wer kann von Ihrer Behandlung profitieren?
Dr. med. Ralf Wagner:
Die Patienten weisen unterschiedlichste Erkrankungen und Beschwerden auf. Neben dem jungen Menschen mit Skoliose oder akuten Rückenschmerzen, sehen wir auch sehr viele ältere Menschen mit chronischen Schmerzen bei degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule. Häufig stand eine einfache Bandscheibenoperation am Anfang der Beschwerden.
Meist haben diese Patienten einen langen Weg von Arzt zu Arzt hinter sich. Die damit verbundene Einschränkung der Lebensqualität durch Schmerzen und Medikamenteneinnahmen kann verheerende Ausmaße annehmen.
Moersdorf Consulting: Wem konkret empfehlen Sie Ihre Behandlung?
Dr. med. Ralf Wagner:
Bei der Behandlung kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Therapie an. So sollte eine konservative Therapie mit Muskelkräftigung, Krankengymnastik immer zu Beginn erfolgen. In unserer zweiten Praxis im Kieserzentrum, Frankfurt-Innenstadt verfügen wir über moderne computergesteuerte MEDX Geräte zur Muskelkräftigungstherapie. Damit können bereits sehr viele Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden erzielen. Manchmal ist jedoch auch ein minimalinvasives Therapieverfahren indiziert. Erstaunliche Erfolge lassen sich zB. durch relativ kleine Behandlungen wie der Kryotherapie oder IDET erzielen. In der Behandlung von Bandscheibenvorfällen ist die endoskopische perkutane Nucleotomie ein äußerst modernes Verfahren, welches sich sicherlich in den nächsten Jahren etablieren wird und eine erheblich geringere Traumatisierung des Gewebes bewirkt.
Die perkutanten Verfahren Kypohplastie und Verteborplastie sind bei älteren Menschen mit osteoporotischen Brüchen ein elegantes Verfahren um die Mobilität zu erhalten und Schmerzmittel zu vermeiden.
Manchmal ist es jedoch notwendig große chrirurgische Eingriffe an der Wirbelsäule durchzuführen. So ist insbesondere bei Tumorerkrankungen nur eine radikale chirurgische Therapie erfolgsversprechend und für den weiteren Verlauf wegweisend.
Moersdorf Consulting: Herr Dr. Wagner, abschießend, wie sind die Chancen und Risiken Ihrer Behandlung?
Dr. med. Ralf Wagner:
Bei einer sorgfältigen Diagnostik und Indikationsstellung sind die Chancen der Behandlung bei einem überschaubaren Risiko insgesamt sehr erfolgsversprechend. Bei Eingriffen an der Wirbelsäule besteht immer ein theoretisches Risiko einer Infektion oder Nervenschädigung. Viele Komplikationen können jedoch durch Vorbereitungen vermieden werden. Darüber hinaus stehen an unserem Zentrum alle diagnostischen Mittel wie (CT und NMR) zur Verfügung um eine zeitnahe Behandlung bei Komplikationen zu garantieren.