fit und munter - Reha-Kolloquium in Mainz / 1.500 Experten diskutieren Zukunft der Rehabilitation

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Reha-Kolloquium in Mainz / 1.500 Experten diskutieren Zukunft der Rehabilitation


Von 2005 bis 2012 sei die Zahl der medizinischen
Rehabilitationsleistungen um rund 25 Prozent auf 1,1 Millionen
gestiegen, so Dr. Axel Reimann, Direktor der Deutschen
Rentenversicherung Bund, anlässlich der Eröffnung des 22.
Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums in Mainz.

Diese Entwicklung beruhe auf verschiedenen Faktoren: Die Alterung
der Gesellschaft, das sich verändernde Krankheitsspektrum und die
sich wandelnde Arbeitswelt. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er
und 1970er Jahre erreichten vermehrt ein Alter, in dem der
Reha-Bedarf steige. Zugleich beginne die sozialpolitisch angestrebte
Verlängerung der Lebensarbeitzeit zu wirken. Deshalb, so Reimann,
habe der Reha-Bedarf in den letzten Jahren stetig zugenommen und
werde auch weiter wachsen. Der stärkste Zuwachs finde sich bei den
psychischen Erkrankungen. Hier sei die Zahl der medizinischen
Leistungen allein in den letzten fünf Jahren um rund 35 Prozent
gestiegen, so Reimann. Gerade für psychische Erkrankungen biete die
Rehabilitation der Rentenversicherung wirksame Konzepte, die
nachweislich Arbeitsunfähigkeitszeiten und Zahlungen von Renten
reduzierten. Beruflich orientierte Ansätze in der Rehabilitation
seien besonders geeignet, die Beschäftigungsfähigkeit zu sichern.

"Die moderne Reha orientiert sich konsequent an der Arbeits- und
Lebenswelt unserer Versicherten", betonte Ralf Weisenburger,
Reha-Dezernent der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz in
Speyer. "Deshalb setzen wir noch stärker auf die vernetzte
Zusammenarbeit aller Akteure - vom Reha-Berater bis zum Betrieb". Das
gelinge am besten wohnortnah. Er sprach sich auch dafür aus, die
Zugangswege zur Reha weiter zu öffnen und nannte als Beispiel
Menschen mit Migrationshintergrund. Große Chancen sieht Weisenburger
in der Zusammenarbeit mit Betrieben bei der Prävention. "Auch kleine
und mittlere Betriebe wissen, dass gesunde Mitarbeiter ein Schlüssel
für ihre Wettbewerbsfähigkeit sind". Dafür habe die
Rentenversicherung maßgeschneiderte Programme entwickelt, die auch in
Rheinland-Pfalz zunehmend nachgefragt würden.

Prof. Dr. Manfred E. Beutel, Direktor der Klinik und Poliklinik
für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz, wies auf Abhängigkeitsrisiken hin, denen
vor allem junge Menschen unterliegen: Den pathologischen PC- und
Internetgebrauch. Nach Studienergebnissen beschäftigten sich etwa
zwölf Prozent der Jugendlichen exzessiv mit dem Internet. Drei
Prozent zeigten deutliche Suchtmerkmale und seien bis zu zwölf
Stunden täglich online. Diese Betroffenen litten unter
Beeinträchtigungen der Konzentration und Arbeitsfähigkeit. Inzwischen
sei daher auch die Behandlung von Internet- und Computerspielsucht
eine Aufgabe, der sich die Rentenversicherung mit ihren
Rehabilitationsleistungen mehr und mehr stellen müsse, so Beutel
abschließend.

Über das Reha-Kolloquium in Mainz

Noch bis zum 6. März erörtern in Mainz rund 1.500 Experten aus
Forschung, Medizin, Psychologie und Therapie sowie
Gesundheitsmanagement, Verwaltung und Politik, wie innovative
Konzepte die Beteiligung von Rehabilitanden und anderen Akteuren im
Reha-System weiter stärken können. Das 22.
Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium steht dabei unter dem
Titel "Teilhabe 2.0 - Reha neu denken?". Deutsche Rentenversicherung
Bund, Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz und Deutsche
Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften veranstalten das
Kolloquium gemeinsam. Veranstaltungsort ist das Congress Centrum
Mainz, Rheinstraße 66, 55116 Mainz. Weitere Informationen gibt es
unter www.deutsche-rentenversicherung.de/reha-kolloquium im Internet.



Pressekontakt:
Dr. Dirk von der Heide
Pressesprecher
Tel. 030 865-89178
Fax. 030 865-27379
pressestelle@drv-bund.de
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