Manchmal kann ein schlichter Gebrauchsgegenstand wie
ein Spiegel dazu beitragen, Schmerzen zu lindern oder die
Beweglichkeit zum Beispiel von Schlaganfallpatienten zu verbessern.
Ob und wie gut das geht, hat der Physiotherapeut Holm Thieme in
seiner Dissertation untersucht, für die er jetzt mit dem
Rehabilitationswissenschaftlichen Förderpreis der Celenus-Kliniken
ausgezeichnet wurde. Mit seiner Arbeit zum Thema "Die Spiegeltherapie
zur Steigerung der motorischen Funktionen nach Schlaganfall" zeigte
Thieme nach Worten von Celenus-Geschäftsführer Berthold Müller "neue
Möglichkeiten für die Behandlung von Patienten in Rehakliniken auf".
Den mit 7.500 Euro dotierten Preis nahm Dr. rer. medic. Thieme am
Mittwoch (6. März) auf dem Rehawissenschaftlichen Kolloquium der
Deutschen Rentenversicherung in Mainz entgegen. "Mit dieser
Auszeichnung ehren wir Wissenschaftler, die die moderne
Rehabilitation voranbringen", sagte Müller, dessen Klinikgruppe sich
auch die wissenschaftliche Nachwuchsförderung zum Ziel gesetzt hat.
In seiner Arbeit fand Thieme heraus, dass halbseitengelähmte
Patienten nach einem Schlaganfall einerseits durch die Verbesserung
ihrer Motorik von der Spiegeltherapie profitieren und dass sich
andererseits deren Schmerzen reduzieren können. Dafür wertete er
zunächst 14 internationale Studien, zwei davon aus Deutschland, aus
(Cochrane Review). In einer Therapiestudie untersuchte er dann,
inwieweit sich die 1995 in den USA entwickelte Methode für die
Gruppentherapie eignet.
"Auf der Grundlage der Untersuchungen kann die Spiegeltherapie zur
Verbesserung der motorischen Funktion in der
Schlaganfallrehabilitation empfohlen werden", erläuterte Thieme. Als
Besonderheit der Methode nannte er die Arbeit über das visuelle
System zur Behandlung von Schmerzen und Lähmungen.
Bei dem Verfahren wird ein Spiegel so zwischen Arme oder Beine
platziert, dass die gesunde Seite gespiegelt wird. Wird die gesunde
Seite dabei bewegt, entsteht im Spiegelbild der Eindruck, dass sich
die betroffene Extremität des Patienten normal bewegt. Thieme: "Die
Spiegeltherapie ist auch für bestimmte Schmerzpatienten sinnvoll, die
Bewegungsübungen wegen der damit eventuell verbundenen Schmerzzunahme
teilweise schlecht tolerieren." Ein weiterer Vorteil der Methode
besteht nach Thiemes Worten darin, dass Patienten nach einer
entsprechenden Anleitung auch selbstständig damit arbeiten können,
wodurch die Therapiezeit deutlich erhöht werden kann.
Die Celenus-Gruppe umfasst 15 Kliniken und ein Sport- und
Rehazentrum, in denen Patienten mit unterschiedlichsten Symptomen
passgenau behandelt werden. Alle Celenus-Häuser sind nach DIN EN ISO
9001:2008 und DEGEMED zertifiziert und arbeiten mit ausgewiesenen
Experten der Medizin, der Rehabilitation und der Gesundheitsökonomie
zusammen. Zur Gruppe gehören Häuser mit Behandlungsschwerpunkten in
der Psychosomatik, der Orthopädie, der Kardiologie und der Onkologie
sowie der Neurologie.
Durch eine Beteiligung an einer Klinik in Baden-Baden gehört seit
kurzem ein privates Akutkrankenhaus dazu.
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Dr. Christoph Löschmann, E-Mail: c.loeschmann@celenus-kliniken.de,
Telefon: 0781-932036-112