fit und munter - Menschen bei Maischberger am Dienstag, 12. März 2013, um 22.45 Uhr Das Thema: Alkohol im Alter - Die verheimlichte Sucht?

fit und munter

Menschen bei Maischberger am Dienstag, 12. März 2013, um 22.45 Uhr Das Thema: Alkohol im Alter - Die verheimlichte Sucht?


Menschen bei Maischberger am Dienstag, 12. März
2013, um 22.45 Uhr Das Thema: Alkohol im Alter - Die verheimlichte
Sucht?

Gäste:

Jaecki Schwarz (Schauspieler, "Polizeiruf 110") Werner Böhm
(Sänger, "Gottlieb Wendehals") Doris Weiland (Spät-Alkoholikerin)
Annette Zieren (Ex-Alkoholikerin und Guttemplerin) Prof. Dr. Michael
Musalek (Suchtmediziner)

Jaecki Schwarz

"Mir schmeckte Alkohol, ich trank gerne in Gesellschaft - nie aus
Frust", beschreibt der Schauspieler, der sich vergangene Woche als
"Polizeiruf 110"-Kommissar vor fast 9,5 Millionen TV-Zuschauern
verabschiedete, seinen Weg in die Sucht. Jaecki Schwarz ist seit über
20 Jahren trockener Alkoholiker. Zuletzt stand er sogar nachts auf,
um den Alkoholpegel zu halten, brauchte eine halbe Flasche Cognac und
fünf große Biere am Tag. Dann brach er im Theater zusammen und wurde
in eine Suchtklinik eingeliefert. "Wenn ich gewusst hätte, wie
einfach und schmerzlos der Entzug ist, hätte ich schon viel früher
aufgehört zu trinken", sagt der 66-Jährige heute.

Werner Böhm

"Habe ich eine gute Phase im Leben, trinke ich eben gerne mal
einen. Bin ich schlecht drauf, saufe ich", bekennt der
Stimmungssänger ("Polonaise Blankenese") in seiner gerade erschienen
Autobiografie "Das karierte Verhängnis". Auch wenn Alkohol "einer
seiner engsten Wegbegleiter" ist, glaubt Werner Böhm (71), den Umgang
damit kontrollieren zu können. "In bestimmten Phasen hat mich der
Alkohol ruiniert. Aber ohne wäre mein Leben auf jeden Fall
langweiliger gewesen" - da ist sich der Entertainer sicher.

Doris Weiland

Erst war sie mit der Pflege ihres Mannes überfordert, dann konnte
sie dessen Tod nicht verkraften. Um zu vergessen, trank Doris Weiland
immer mehr: "Ich brauchte schon morgens das erste Glas. Als eine
Flasche Rotwein nicht mehr reichte, zitterte ich eines Tages am
ganzen Körper und heulte nur noch". Die frühere Bankkauffrau lässt
sich mit 70 Jahren in eine Entzugs-Klinik einweisen und beginnt eine
mehrmonatige Therapie. "Das Schlimmste war die Scham vor mir selbst
und vor anderen", sagt die inzwischen 73-Jährige. "Heute habe ich
kein Problem zu sagen: ich bin Alkoholikerin."

Annette Zieren

"Frauen trinken heimlich", sagt die Hamburger Guttemplerin. Mit
zwölf Jahren trank sie zum ersten Mal, um "dieses schummerige Gefühl"
zu erleben, mit 40 konnte die frühere Laborantin ohne Alkohol nicht
mehr einschlafen. Heute hat die 61-Jährige ihre Sucht im Griff und
hilft als Leiterin einer Selbsthilfegruppe auch anderen
alkoholabhängigen Frauen auf ihrem Weg in die Abstinenz. Sie fordert
strengere Konsumverbote in der Öffentlichkeit, "nicht um zu erziehen,
sondern um die Menschen zu schützen".

Prof. Dr. Michael Musalek

Als Vorsitzender des Vereins "Alkohol ohne Schatten" will der
Wiener Arzt und Psychotherapeut Alkoholsucht enttabuisieren. Laut
Prof. Musalek ist problematischer Alkoholkonsum bei frühzeitiger
Diagnose gut behandelbar. Große Hoffnungen setzt der Leiter von
Europas größter Suchtklinik auch in eine neue
Alkoholentwöhnungspille, die kommenden Herbst auf den Markt kommen
könnte. Das Medikament unterdrückt das Wohlgefühl von Alkohol und
reduziert das Verlangen nach dem nächsten Glas.

"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.

Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)



Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste
Tel: 089/5900 3876,
E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Fotos unter: www.arf-foto.de
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