fit und munter - Hypoxie und Feuchttherapie: Wo geht die Reise hin? / Während die Versorgung Chronischer Wunden bislang vor allem durch Feuchttherapie bestimmt wurde, rückt zunehmend das Thema Hypoxie in den Vordergrund

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Hypoxie und Feuchttherapie: Wo geht die Reise hin? / Während die Versorgung Chronischer Wunden bislang vor allem durch Feuchttherapie bestimmt wurde, rückt zunehmend das Thema Hypoxie in den Vordergrund


Auch auf dem ICW-Süd-Kongress am 5. März 2013 in
Würzburg erläuterten Experten aus verschiedenen Fachbereichen neue
Erkenntnisse zur Hypoxie. Dr. Alexander Risse, Diabetologe aus
Dortmund moderierte eine Vortragsreihe zur Rolle der Hypoxie bei
Wunden: "Das Thema ist nicht wirklich neu", meinte Risse. "George
Winter hat in den 60er Jahren zur Feuchttherapie veröffentlicht, das
wissen die meisten. Dass derselbe in den 70ern zur Bedeutung der
Hypoxie bei Chronischen Wunden publiziert hat, wissen nur wenige."

Wie schafft man den dringend benötigten Sauerstoff in das
Wundareal?

Hypoxie bedeutet Sauerstoffdefizit, das Gewebe befindet sich in
einem Zustand der Unterversorgung und kann nicht heilen."Blut ist die
beste Ressource", so Veronika Gerber von der ICW. Blut transportiert
wesentliche Bausteine zur Wunde, wodurch die körpereigenen
Heilungsprozesse unterstützt werden, darin sind sich die Experten
einig.

In der Wunde komme aber nur leider oft kein Blut mehr an, gab
Prof. Joachim Dissemond, Dermatologe aus Essen, zu bedenken. "Bei den
meisten Patienten ist die Blutversorgung subobtimal, und damit liegt
auch die Sauerstoffzufuhr im Argen."

Hypoxie ist der gemeinsame Nenner Chronischer Wunden, so die
Experten. Daher versucht man seit Jahren, den fehlenden Sauerstoff
von außen in das Wundgebiet zu bringen. Seit knapp einem Jahr wird in
der Wundversorgung Hämoglobin in Sprühform als Transportmolekül für
Sauerstoff eingesetzt. "Ein vielversprechender Ansatz", so die
Wundexperten, denn Hämoglobin vermag es, das Wundexsudat als
Sauerstoffbarriere zu durchbrechen und den aufgenommenen Sauerstoff
in einem wiederkehrenden Prozess immer wieder an die Wunde abzugeben.

Corinna Mandl, Wundtherapeutin aus München, bestätigte dieses
Prinzip durch ihre Erfahrungen in der Praxis. Sie behandelt seit
einem halben Jahr Wunden mit dem Hämoglobinspray (Handelsname
Granulox), und konnte eine deutliche Heilungsbeschleunigung bei ihren
Patienten feststellen. "Außerdem erleben wir einen spürbaren
Kosteneffekt durch die schnellere Heilung, der zu deutlich geringeren
Ausgaben führt", so Mandl. "Angespornt durch die positiven
Heilungsverläufe und die deutlichen Einsparpotentiale wenden wir
Granulox nun immer breiter an: seit kurzem auch bei Akutwunden."



Pressekontakt:
Pressestelle Medical Data Institute
Beatrice Hamberger
Mobil: +49 (0)174 2460808
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