Immer mehr Frauen haben Essstörungen, die nicht
ins Raster einer klassischen Magersucht oder Bulimie passen. Die
Betroffenen haben nur gelegentlich Fressattacken und übergeben sich
anschließend, leiden jedoch nicht an gefährlichem Untergewicht. Darum
wird der Therapiebedarf sowohl von Ärzten als auch von den erkrankten
Frauen selbst oft unterschätzt, warnt das Frauen-Lifestylemagazin
"Women's Health" (Ausgabe 4/2013, EVT 13.03.2013). Die medizinische
Diagnose lautet in solchen Fällen EDNOS (Eating Disorder Not
Otherwise Specified - nicht näherer spezifizierte Essstörung). "EDNOS
ist mittlerweile eine der häufigsten Diagnosen bei essgestörten
Patienten", erklärt Dr. Birgit Mauler, Ambulanzleiterin des Zentrums
für Psychotherapie in Krefeld. "Etwa 60 Prozent aller Frauen mit
einem gestörten Essverhalten fallen unter diesen Sammelbegriff." Und
das Gesundheitsrisiko ist bei EDNOS enorm hoch.
Forscher der Stanford University School of Medicine im
US-Bundesstaat Kalifornien kamen laut "Women's Health" kürzlich zu
dem Ergebnis , dass 60 Prozent der EDNOS-Patienten alle Kriterien für
eine Krankenhauseinweisung erfüllten. Und nach einer Studie der
University of Minnesota ist die Wahrscheinlichkeit an EDNOS zu
sterben ähnlich hoch wie bei Magersucht oder Bulimie.
Jede Essstörung kann zu verschiedenen körperlichen Schädigungen
führen. Dazu gehören Herz- Kreislauf-Störungen sowie Magen- und
Darmbeschwerden. Durch das regelmäßige sich Übergeben wird die
Speiseröhre geschädigt. Da der Körper beim Erbrechen viel Kalium und
Natrium verliert, kann auch der Elektrolythaushalt entgleisen. Das
kann zu Herz-Rhythmus-Störungen führen , und im schlimmsten Fall
einen Herzstillstand auslösen.
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