Zu häufiges Sitzen kann lebensgefährlich sein.
Ganz egal, wie viel man sich sonst bewegt oder wie häufig man Sport
treibt - wer tagsüber viel sitzt wird eher krank, heißt es in einem
Bericht des Frauen-Lifestylemagazins "Women's Health" (Ausgabe
4/2013, EVT 13.03.2013). Einer aktuellen Übersichtsarbeit aus
Großbritannien zufolge erhöht langes Sitzen das Risiko für ein
metabolisches Syndrom, die Vorstufe von Diabetes, um satte 73
Prozent. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass dadurch die
Wahrscheinlichkeit, Eierstock- oder Darmkrebs zu bekommen, steigt.
Mehr als 6 inaktive Stunden täglich bedeuten ein um 40 Prozent
erhöhtes Risiko, innerhalb der nächsten 15 Jahre zu sterben -
verglichen mit denjenigen, die weniger als 3 Stunden am Tag
bewegungslos verbringen, betont "Women's Health".
Zum sesshaften Verhalten zählen alle Tätigkeiten im Wachzustand,
die mit einem niedrigen Energieverbrauch einhergehen, also auch das
Abhängen auf der Couch, Lesen im Lieblingssessel, Fernsehen und
Rumdaddeln am Computer. "Wenn man nicht zwischendurch immer wieder
aufsteht, sind die Wirkungen dieser Tätigkeiten auf den Stoffwechsel
verheerend", warnt Dr. Birgit Wallmann von der Deutschen
Sporthochschule Köln. "Wer längere Zeit inaktiv ist, gibt dem
Stoffwechsel keine Chance, rund zu laufen. Spätestens nach einigen
Stunden auf dem Sofa fährt er auf einen Minimalmodus herunter."
Frauen verbringen nach einer aktuellen Studie aus den USA
durchschnittlich 9 Stunden pro Tag sitzend. In Deutschland dürften
solche Erhebungen nur geringfügig besser ausfallen, vermutet
Wallmann. Häufig werde die Gesamtdauer des täglichen Sitzens aber
deutlich unterschätzt. "Wir nehmen jede Mahlzeit auf dem Stuhl ein,
sitzen im Bus auf dem Weg zur Arbeit und zurück und zwischendurch,
wann immer wir können. Da kommt einfach enorm viel zusammen", betont
die Expertin in "Women's Health".
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