Da Bewusstseins-, Konzentrations-, und Aufmerksamkeitszustände von der Gehirnaktivität abhängig sind, basiert Neurofeedback auf der Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns mittels EEG (Elektroenzephalografie). Die EEG-Signale werden über Elektroden gemessen, ausgewertet und dem Patienten über eine Animation auf einem Bildschirm visuell zurückgespielt. Im Unterschied zum normalen EEG erfolgt dies alles in Echtzeit. Durch Neurofeedback kann die Gehirnaktivität – die normalerweise nicht bewusst wahrnehmbar ist – für den Patienten sichtbar gemacht und für therapeutische Zwecke genutzt werden.
Neurofeedback ist daher eine sinnvolle Alternative und Ergänzung zu gängigen ADHS-Medikamenten, die oft massive Begleiterscheinungen mit sich ziehen und deren Wirkung nur auf die Dauer der Einnahme begrenzt ist.
Im Gegensatz dazu ist der Behandlungszeitraum bei Neurofeedback zeitlich begrenzt, die Wirkung aber langfristig. Patienten nehmen zudem selbstbestimmt Einfluss auf die Therapie und erfahren, dass sie aktiv etwas bewegen können. Durch einen geschulten Arzt oder Therapeuten ist Neurofeedback nebenwirkungsfrei und kann von Kindern ab dem Grundschulalter erlernt werden.
Auch bei Migräne, Depressionen, Schlaf- oder Zwangsstörungen, also Krankheiten mit denen auch ADHS-Betroffene im Erwachsenenalter konfrontiert werden können, wird Neurofeedback erfolgreich eingesetzt.
Bisher gilt Neurofeedback als sogenannte „individuelle Gesundheitsleitung“. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme zur Krankenkasse kann sich aber lohnen. Besonders bei ADHS oder Migräne werden die Kosten bereits in Einzelfällen von den Krankenkassen erstattet.