Bisher werden 80 % der Patienten, die an der häufigsten Unterart
des malignen Lymphoms (diffuses grosszelliges B-Zell-Lymphom) leiden,
mit einer Chemotherapie in Verbindung mit dem Anti-Lymphom-Antikörper
Rituximab von dieser aggressiven Krankheit geheilt. Leider verläuft
die Erkrankung bei jungen Hochrisikopatienten sowie bei älteren
Patienten oft deutlich ungünstiger, sodass die dringende
Notwendigkeit besteht, die Behandlungsergebnisse für diese Gruppen zu
verbessern. Allerdings konnten wir unser Wissen über die Biologie
dieser Erkrankung im vergangenen Jahr deutlich verbessern. Mithilfe
von Genexpressionsprofilen und anderen neuen molekularen Techniken
beginnen wir nun, die Entwicklungspfade der Krankheitsauslöser zu
erkennen bzw. zu identifizieren, die für die weitere Vermehrung von
Lymphomzellen sorgen. Über diese wesentlichen Fortschritte wird bei
der Konferenz ausführlich berichtet. Hier werden die ersten
Ergebnisse klinischer Studien zu den neuen "intelligenten Molekülen",
z. B. Lenalidomid, Enzastaurin, Bortezomib und Ibrutinib, um nur
einige zu nennen, vorgestellt, die gezielt die Krebszellen abtöten
und nur minimale Schäden an gesundem Gewebe und gesunden Organen
hervorrufen. Dieser moderne Ansatz einer "personalisierten Medizin"
sieht bislang vor allem für Patienten, die auf die konventionelle
Behandlung nicht gut ansprechen, vielversprechend aus.
Myelome, vor Kurzem noch eine tödliche maligne Erkrankung des
Knochenmarks mit einer kurzen Überlebenszeit, sind nun auf dem besten
Wege, zu einer chronischen Erkrankung zu werden. Diese drastische
Veränderung verdanken wir vor allem neuartigen Wirkstoffen wie den
Proteasome-Inhibitoren Bortezomib und Carfilzomib sowie den
immunmodulierenden Medikamenten Thalidomid, Lenalidomid und
Pomalidomid. Diese wurden nun in die Therapiepläne von neu
diagnostizierten Patienten sowie nach Rückfällen mit einbezogen. Die
Ergebnisse dieser Studien werden bei verschiedenen Veranstaltungen
während der Konferenz vorgestellt. Bei einem immer grösser werdenden
Teil der Patienten werden dauerhafte vollständige Remissionen
erzielt, diese Patienten weisen also keinerlei Krankheitssymptome
mehr auf und geniessen eine hohe Lebensqualität. Ausserdem werden
erste Ergebnisse zur Behandlung von Myelomen mit Antikörpern - d. h.
Daratumumab - gegen die malignen Plasmazellen vorgestellt. Eine
weitere interessante Entwicklung ist die Verwendung der
Gensequenzierung bei Myelomen, mit denen 'massgeschneiderte'
Behandlungen für die einzelnen Patienten zusammengestellt werden
können, um eine maximale Wirksamkeit bei minimaler Toxizität zu
erreichen.
Pressegespräch: Freitag, 14. Juni 2013 von 08:30 - 10:00 Uhr MEZ
im Stockholmmässan.
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