Für psychiatrische Krankenhäuser ist ein neues
Vergütungssystem eingeführt worden. Es verändert schrittweise die
Bezahlung. Während die Krankenkassen mehr Transparenz und
Kosten-Gerechtigkeit erwarten und behaupten, für Schwerkranke gebe es
zukünftig mehr Geld, befürchten betroffene Kliniken genau das
Gegenteil. Das neue System setze "Anreize, weniger schwer kranke
Patienten zu behandeln", sagt Dr. Sebastian Stierl, ärztlicher
Direktor der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, in der "Apotheken
Umschau". "Für Patienten, die ihren Alltag noch bewältigen und daher
regelmäßig an Therapien teilnehmen, können Kliniken mehr Geld
abrechnen als etwa für Patienten mit akuter Psychose", so der
Klinikleiter. Auch Professor Peter Kruckenberg, Psychiater und
Vorstandsmitglied der "Aktion Psychisch Kranke" befürchtet: "Das ist
ein System, das mehr Betten produzieren wird für Patienten, die sie
nicht unbedingt brauchen." Die Kassen werfen den Psychiatern hingegen
Angst vor Veränderungen vor, die sich bei den übrigen Krankenhäusern
bereits bewährt hätten. Die neuen Vergütungsvorschriften sind trotz
des Streits in Kraft getreten. In diesem und dem nächsten Jahr ist
den Kliniken noch freigestellt, ob sie auf dieses System umstellen.
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