fit und munter - Gesundheitsziele-Modellprojekte ziehen Zwischenbilanz: Erwachsene müssen besser

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Gesundheitsziele-Modellprojekte ziehen Zwischenbilanz: Erwachsene müssen besser

Gesundheitsziele-Modellprojekte ziehen Zwischenbilanz: Erwachsene müssen besser auf Impfschutz achten
Gut zehn Jahre nach Start des Gesundheitssziele-Prozesses kann Sachsen-Anhalt eine positive Zwischenbilanz zur Impfaufklärung ziehen. Vor allem bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern des Landes stieg die Durchimpfung kontinuierlich auf mehr als 90 Prozent. Im Vorjahr wurde erstmals auch bei der von der Ständigen Impfkommission STIKO für diese Altersgruppe empfohlenen zweiten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln das Gesundheitsziel erreicht, wie Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe am Donnerstag auf einer Pressekonferenz erklärte. Zum Vergleich: 1999 hatten nicht einmal ein Drittel der damaligen ABC-Schützen in Sachsen-Anhalt eine zweite Spritze gegen diese Kinderkrankheiten erhalten.

Die Ministerin erklärte: ?Sachsen-Anhalt ist nicht impfmüde.? Zugleich verwies die Ministerin jedoch darauf, dass insbesondere Erwachsene noch nicht genügend auf ihren eigenen Impfschutz achten. Insofern seien weitere Kraftanstrengungen nötig. Kuppe: ?Wir müssen der Bevölkerung sagen, dass es sich beim Impfen nicht um eine einmalige Aktion handelt. Eine einmalige Impfung hilft eben nicht ein Leben lang. Viele Impfungen müssen aufgefrischt werden, andere entfalten erst nach einer Wiederholung ihren vollständigen Schutz. Beim Impfen gilt daher oftmals: Einmal ist keinmal.?

Gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit präsentierte Kuppe am Donnerstag die Ergebnisse von zwei Modellprojekten zur Erhöhung des Impfstatus. Zum einen ging es um die ?Impfstatuserhebung und Impflückenschließung durch Betriebsärzte?, das andere Modell widmete sich unter dem Titel ?Gut geimpft ? auch im Alter wichtig? dem Impfschutz von Seniorinnen und Senioren.

Die Verantwortlichen der Modellprojekte bilanzierten: Der bundesweite Trend wird auch für Sachsen-Anhalt bestätigt, dass mit zunehmendem Alter die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung sinken. Als Richtschnur für Erwachsene gilt: Ein altersgerechter Impfstatus ist gegeben, wenn alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie und Tetanus erfolgt und eine vollständige Grundimmunisierung gegen Poliomyelitis vorliegt. Bei den über 60-Jährigen empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO darüber hinaus die jährliche Grippeimpfung sowie Impfung gegen Pneumokokken.

Das Betriebsärzte-Modellprojekt hat ergeben: Die durch Betriebsärzte in vier Einrichtungen des Landes gewonnenen Daten geben erstmals einen Hinweis darauf, dass zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer altersgerecht gegen Tetanus und Diphtherie geimpft sind. An der Befragung nahmen 884 Beschäftigte der Landeshauptstadt Magdeburg und der Stadtverwaltung Halle, der Salutas Pharma GmbH Barleben sowie des Otto-Versandzentrums Haldensleben teil.

Das vom Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt getragene Projekt zeigte unter anderem:

· dass Schul- und Berufsausbildung keinen signifikanten Einfluss auf die Durchimpfung
gegen Tetanus/Diphtherie haben
· dass Beschäftige, die sich in regelmäßiger hausärztlicher Betreuung befinden, signifikant
besser gegen Diphtherie und Tetanus geschützt sind
· dass verheiratete Beschäftigte sowie Beschäftigte mit Kindern besser gegen
Tetanus/Diphtherie und Influenza geimpft sind.

Im Laufe des Projektes wurden durch Betriebsärzte 426 Impfungen durchgeführt.

Beim Modellprojekt ?Gut geimpft ? auch im Alter wichtig? wurde unter anderem festgestellt:

In den zehn beteiligten Altenpflegeeinrichtungen im Landkreis Börde war zum Start des Projektes die Bedeutung von Impfungen im Alter bei den Seniorinnen und Senioren, aber auch beim Heimpersonal nicht durchgängig bekannt. Auch die Dokumentation der bereits durchgeführten Impfungen war lückenhaft. Durch regelmäßige Impfstatusprüfungen des Gesundheitsamtes konnte die Impfsituation in den Einrichtungen wesentlich verbessert werden.

Eine Befragung von 644 noch im eigenen Haushalt lebenden Seniorinnen und Senioren zu Impfbereitschaft, Impfwissen und subjektiver Einschätzung des eigenen Impfstatus ergab:
· dass sie dem Impfen gegenüber generell positiv eingestellt sind
· dass knapp drei Viertel einen Impfausweis besitzen
· dass jedoch hinsichtlich der für das Alter erforderlichen Impfungen teils große
Wissenslücken bestehen
· dass sich drei Viertel der Befragten zum Thema Impfen ärztlich beraten lassen und sich
häufige Arztbesuche förderlich auf die Influenza- und Pneumokokkenimpfung auswirken,
nicht jedoch auf die Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie.


Hintergrund:

Sachsen-Anhalt hatte 1998 als erstes neues Bundesland auf Initiative des Gesundheitsministeriums eigene Gesundheitsziele unter dem Motto ?Vorsorgen für Sachsen-Anhalt? formuliert. Neben der Erhöhung des Impfstatus geht es um eine Verbesserung der Zahngesundheit, ein Zurückdrängen des Nikotin- und Alkoholkonsums sowie um die Förderung von gesunder Ernährung und Bewegung.


Pressestelle im
Ministerium für Gesundheit und Soziales
des Landes Sachsen-Anhalt
Turmschanzenstr. 25
39114 Magdeburg

Telefon: 0391/567-4608; 567-4612; 567-4607
Telefax: 0391/567-4622

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