Der Überträger
Die Sandmücke überträgt die Leishmanien auf den Hund. Ihren Namen verdankt sie aber ihrer Farbe und nicht ihrem Faible für den Sand. Im Gegenteil. Direkt am Strand ist sie nicht zu finden, da sie bei Wind nicht fliegen kann. Sie sticht vielmehr im küstennahen Bereich und im Hinterland zu. Diese Gefahr für ihren Hund ist vielen Urlauber gar nicht bewusst.
Der Erreger
Leishmanien sind Parasiten, die bestimmte Immunzellen infizieren und dann durch die fehlgeleitete Immunantwort die Organe des Hundes angreifen. Die Symptome sind vielfältig: Meist kommt es zu einer Vergrößerung der Lymphknoten, Hautveränderungen, Augenveränderungen, hellen Schleimhäuten, Milzvergrößerung, Fieber, Nasenbluten, Krallenerkrankungen, Appetitlosigkeit, Lähmungen, Gewichtsverlust, Veränderungen des Blutbildes und Erkrankungen der inneren Organe. In den meisten Fällen sind die Nieren betroffen. Aufgrund der Vielzahl der Symptome kann Leishmaniose nur durch ein Ausschlussverfahren anderer Erkrankungen festgestellt werden. Wichtig ist, sofort mit der Diagnosestellung eine Therapie zu beginnen. Denn nach dem Ausbruch der Krankheit ist sie nicht mehr heilbar und führt früher oder später zum Tod. Die kostenintensive Therapie muss ein Leben lang aufrechterhalten werden. Die Gefahr der Leishmaniose ist in ganz Südeuropa allgegenwärtig. Untersuchungen haben gezeigt, dass dort über 2,5 Millionen Hunde infiziert sind. Vor der Urlaubsreise in diese Regionen wird Tierhaltern daher geraten, rechtzeitig ihren Tierarzt aufzusuchen und sich über Vorsorgemaßnahmen umfassend beraten zu lassen.
Prophylaxe
Das Mittel der ersten Wahl ist die Prophylaxe durch ein Halsband oder Tropfen, sogenannte Spot-On-Präparate gegen die Sandmücken. Es sollte sich dabei um ein Repellent handeln, dass die Sandmücke abstößt, so dass es gar nicht zum Stich kommt. Doch die Erfahrung zeigt: Dieser Schutz hat Lücken, wenn zum Beispiel das Repellent-Halsband verloren oder die Wirkung des Spot-Ons bei einem Badetag einfach abgewaschen wird. Außerdem richten sich die Maßnahmen nur gegen den Überträger. Ein direkter Schutz vor dem Erreger ist nur durch eine Impfung möglich.
Die Impfung gegen Leishmaniose
Über 20 Jahre wurde geforscht, um den ersten Impfstoff gegen Leishmaniose zu entwickeln. Für die Herstellung des Impfstoffes wurde ein komplett neues Verfahren entwickelt, da Leishmanien nicht mit Bakterien und Viren vergleichbar sind. Es gelang, künstlich Leishmanien zu züchten und nur ihre Proteine für den Impfstoff einzusetzen. Das heißt, es werden keine Krankheitserreger zur Impfung verwendet, sondern lediglich Proteine, die eine zelluläre Immunantwort gegen den Parasiten erzeugen. Hunde kommen somit bei der Impfung mit dem Erreger gar nicht in Kontakt und können auch bei einem schlechten Immunsystem nicht erkranken. Der Impfstoff ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr gut verträglich.
Dr. Stephan Kiessling erklärt den Vorteil des Impfstoffes: „Mit der Impfung ist jetzt ein völlig neuer Weg zum Schutz vor Leishmaniose beschritten worden, da die Wirkung direkt auf die Erreger und nicht nur auf den Überträger zielt. Durch den Kontakt mit den Proteinen aus dem Impfstoff wird der Lebenszyklus der Leishmanien unterbrochen.“
Impfschema
Drei Impfungen im Abstand von je drei Wochen bieten zehn Wochen nach der ersten Injektion den vollen Schutz für den Hund, der einen Jahr anhält. Ist das Tier öfter in Leishmaniose-Gebieten, muss jedes Jahr eine Auffrischungsimpfung erfolgen. Hunde können ab einem Alter von sechs Monaten geimpft werden. Es dürfen nur gesunde Hunde geimpft werden. Sind die Tiere vor der Impfung bereits in Leishmaniose-Gebieten gewesen, sollte ein Schnelltest zur Abklärung einer Infektion vor der Impfung durchgeführt werden.
Weitere Tipps
Zur weiteren Minimierung der Infektionsgefahr sollten Hunde zur Dämmerungszeit morgens und abends besser im Haus bleiben.
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Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter www.virbac.de