Wenn die Sonne lacht, die Frühjahrsblüher sich in bunten Farben zeigen und die Tage wärmer werden frohlockt das schöne Wetter und steigert den Aktionismus. Es beginnt die Zeit für Aktivitäten an der frischen Luft, denn allzu gern genießt man frisches Grün und ein laues Lüftchen um die Nase. Dabei ist das Fahrrad für viele das Freizeitsportgerät Nummer eins.
Die Vorteile des Radfahrens liegen auf der Hand. Man ist ausreichend in Bewegung, kann auch mittlere Distanzen ohne große Anstrengung überwinden und dabei die Natur um sich herum genießen, trainiert seine Kondition und erreicht auch abgelegene Ort ohne große Umstände.
Doch bevor man zur ersten Radtour in die neue Saison startet gibt es einige Dinge zu beachten, damit ungewollte Abenteuer erspart bleiben und sich positive Erlebnisse einstellen können. Die wichtigsten Checks am Fahrrad kann auch ein Laie selbst erledigen. Das erspart Zeit und man muss nicht erst ein Fahrrad-Fachgeschäft aufsuchen.
Nachdem das Fahrrad ein halbes Jahr in der Ecke stand, sollten zuerst alle Schraubverbindungen auf ausreichende Festigkeit geprüft werden. Lockere Schrauben können schnell zu einer Unfallquelle werden. Auch unterwegs ist ein Fahrrad-Werkzeug sinnvoll. So ist man bei kleineren Pannen gut gerüstet. Daher empfiehlt sich schon vor Saisonbeginn die Anschaffung eines kleinen Fahrrad-Werkzeuges mit allen nötigen Inbus- und Schraubenschlüsseln sowie Hebeln für die unkomplizierte Mantelabnahme und Flickzeug.
Als nächstes sollte man den Luftdruck prüfen. Auch bei intakten Schläuchen kann im Laufe der Zeit Luft entweichen. Somit erhöht sich der Reibungswiderstand beim Fahrrad fahren und es muss mehr Kraft aufgewendet werden. Außerdem steigt mit einem falschen Luftdruck das Risiko einer Reifenpanne. Für Tourenräder (26 & 28 Zoll) wird ein Luftdruck von 2,5 - 3,5 bar für das Vorderrad sowie von 3 - 4 bar für das Hinterrad empfohlen.
Ist der Reifen nach der Winterpause platt kann dieser repariert werden. Für eine neue Saison empfiehlt sich jedoch ein neuer Schlauch, da sich im Laufe der Zeit Risse im Material bilden. Auch die Fahrrad-Mäntel müssen nach dem Winter geprüft werden. Wichtig dabei ist das Profil, damit der nötige Gripp stets gewährleistet ist. Des Weiteren sollte man die Mäntel auf Risse und Materialabnutzung prüfen und diese gegebenenfalls erneuern. Nur mit intakten Reifen hat man größtmögliche Sicherheit und bestmöglichen Schutz vor Reifenpannen.
Sind die Reifen in Ordnung geht der Blick weiter auf die Kette. Hat diese etwas Rost angesetzt, kann das mit Öl und einem Tuch behoben werden. Auch wenn die Kette optisch in Ordnung ausschaut empfiehlt sich eine Reinigung mit einem fußelfreien Tuch und etwas Kettenöl beziehungsweise einem Öl auf Mineralbasis. Für grobe Verschmutzungen empfiehlt sich eine alte Zahnbürste oder eine spezielle Kettenbürste zur Reinigung der Kette sowie geeignete Lösungsmittel aus dem Fahrrad-Fachhandel. Nach einer Reinigung mit Lösungsmittel ist eine Schmierung unabdingbar.
Nach dem Antrieb gilt es die Bremsen zu prüfen. Um Schäden an der Felge zu vermeiden und die nötige Bremskraft zu gewährleisten müssen die Bremsbelege eine ausreichende Dicke aufweisen. Sofern ein Kratzen an der Felge beim Bremsen wahrzunehmen ist, müssen die Bremsbelege erneuert werden. Auch die Bowdenzüge sollten überprüft werden. Abnutzungserscheinungen zeigen sich in der Regel zuerst an der Verbindungsstelle zur Bremse. Ist der Bowdenzug verschlissen beziehungsweise angerissen, muss dieser erneuert werden. Auch der Weg des Bremshebels bis zum Anschlag ist wichtig. Auf keinen Fall darf sich der Bremshebel bis zum Griff durchziehen lassen. Kleine Justierungen sind mit den Stellschrauben am Bremshebel vorzunehmen. Lässt sich damit nicht ausreichend justieren hilft nur der Gang in ein Fachgeschäft.
Um das Anziehen der Bremse etwas zu erleichtern, träufelt man 2 bis 3 Tropfen Öl von oben in den Bowdenzug. Das verringert den Reibungswiderstand.
Zu guter Letzt gilt es die Fahrrad-Beleuchtung zu testen. Kann es doch schnell passieren, dass man beim radeln die Zeit vergisst und erst in der Abenddämmerung den Rückweg antritt. Für den Straßenverkehr zugelassen sind ausnahmslos Dynamo betriebene Lampen. Aufgrund ihrer einfachen Anbringung sind batteriebetriebene Fahrradbeleuchtungen jedoch geeignete Ersatz- beziehungsweise Zusatzlampen und gehören in die Ausrüstung für jede Radtour. Sofern die Batterien geladen sind, werden diese auch von der Polizei geduldet.
Der Frühjahrcheck für das Fahrrad nimmt circa anderthalb bis zwei Stunden Zeit in Anspruch. Diese sollte man sich auf jeden Fall nehmen, damit nicht schon die erste Radtour zum ungewollten Abenteuer oder sogar Katastrophenszenario wird. Die Funktionalität aller Teile entscheidet letztlich über die Sicherheit des eigenen Lebens.