Die Affen sind los!
Eröffnet im Mai 1998, konnte im Jahre 2011 ein über dreizehn Jahre andauernder Baumängelprozess gewonnen werden. Das Oberlandesgericht Bamberg hat aufgrund der massiven Mängel an der Tropenhalle des idea DschungelParadies Neuenmarkt auf einen Neubau entschieden und entsprechenden Schadensersatz zuerkannt; da aber die Gegenseite Insolvenz angemeldet hat, stand die Betreiberfamilie Ströhlein völlig unverschuldet mit leeren Händen da. Um Teile des Tier- und Pflanzenbestand sowie das Gebäude selbst erhalten zu können, mussten nun die klimatischen Verhältnisse geändert und damit die Luftfeuchtigkeit und Wärme abgesenkt werden. Dies hat zur Folge, dass die Schmetterlinge, die jahrelang der Hauptanziehungspunkt der Anlage darstellten, keine artgerechte Lebensgrundlage mehr haben. Um die nun fehlenden Falter zu kompensieren, sind aber viele neue Attraktionen in den Dschungel eingezogen, unter anderem Agakröten und Vampirkrabben, verschiedene freilebende Echsen oder viele Schildkröten. Die Vogelwelt hat sich vergrößert und mit Rotbauch- und Singsittichen oder Goldfasanen sehr attraktive Vertreter hinzubekommen.
Das aber eindeutig interessanteste Highlight ist die kleine Weißbüscheläffchenfamilie Nilson, die völlig frei inmitten der Besucher ihr Unwesen treiben darf. Weißbüscheläffchen (lat. Callithrix jacchus) aus der Familie der Krallenaffen lebten ursprünglich im Gebiet des Staates Maranhao im Nordosten Brasiliens bis zum Rio Sao Francisco, heute kommen sie auch auf der Südseite dieses Flusses bis hin nach Rio de Janeiro vor. Sie ernähren sich in der Natur von Insekten, Spinnen, kleinen Fröschen und Echsen, erhalten in der Obhut von Menschen zusätzlich zu Lebendfutter aber auch Brei, Obst, Gemüse und Leckereien wie Zwieback, ungeschwefelte Rosinen u.ä. Sie sind tagaktiv und schlafen nachts zusammengerollt in Baumhöhlen. Ausgewachsene Tiere werden bei einem Körpergewicht von 300 g bis 700 g zwischen 20 cm und 30 cm groß, der Schwanz ist zwischen 29-35 cm lang. Auffallend sind die namengebenden weißen, abstehenden Ohrmuscheln sowie der weiße Stirnfleck bei meist dunkelbraunem und grauem Kopffell. Rückenfell und Schwanz sind graubraun mit heller Querbänderung. Die Lebensdauer von Weißbüscheläffchen beträgt etwa 10 Jahre.
Wassermonster haben Nachwuchs
In der Cafeteria der Anlage werden in diversen Terrarien weitere exotische Tiere präsentiert, darunter Echsen, Schlangen, Skorpione, Vogelspinnen, Frösche, Schaben, Mäuse oder Axolotl. Diese aquatil lebenden mexikanischen Schwanzlurche aus der Familie der Querzahnmolche treten natürlicherweise nur als Dauerlarve auf. Der Begriff, abgeleitet aus atl für Wasser und xolotl, dem Namen eines Aztekengottes, bedeutet "Wassermonster". Die Azteken sahen in ihm ein heiliges Tier, zudem war er bei Festessen ein beliebter Leckerbissen. Alexander von Humboldt ist es zu verdanken, dass diese Tierart bei uns bekannt wurde, da er als erster Axolotl nach Europa brachte, um sie im Pariser Naturkundemuseum zu präsentieren.
Die Axolotl des idea DschungelParadieses haben kürzlich für regen Nachwuchs gesorgt, und so können Besucher die kleinen Lurche in einem Aufzuchtbecken beim Wachsen beobachten.