Heute diskutiert der Bundesrat einen Entschließungsantrag des Landes Rheinland-Pfalz, wonach Eier und Eiprodukte in Lebensmitteln, wie Nudeln oder Backwaren, entsprechend den Haltungssystemen der Legehennen gekennzeichnet werden sollen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Zustimmung des Bundesrates, damit Verbraucher in Zukunft erkennen können, in welchen Produkten Eier aus tierquälerischer Käfighaltung enthalten sind. Der Agrarausschuss des Bundesrates hatte dem Bundesrat bereits Anfang März die Zustimmung zu diesem Antrag empfohlen. Damit würde die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Diese weigert sich jedoch bisher in dieser Angelegenheit tätig zu werden.
"Wir appellieren an den Bundesrat, den Antrag des Landes Rheinland-Pfalz zu unterstützen und damit Druck auf die Bundesregierung auszuüben", fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Beim Schalenei haben sich die Verbraucher schon längst gegen Käfigqualeier entschieden. Ein Erfolg der Kennzeichnungspflicht. Und diese Erfolgsgeschichte brauchen wir auch für Fertigprodukte", so Schröder weiter.
Der Antrag der rot-grünen Landesregierung aus Rheinland-Pfalz sieht die Kennzeichnung der Eiprodukte nach der Haltungsart der Legehennen vor. Darüber hinaus fordert er die Bundesregierung auf, auch auf EU-Ebene auf eine solche Kennzeichnungspflicht zu drängen. Doch die Bundesregierung will dies auf die lange Bank schieben und erst einen Bericht der EU-Kommission zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln abwarten. Dieser wird jedoch erst Ende 2014 vorliegen. "Erneut verpasst die Bundesregierung die Chance, Vorreiter in Sachen Tierschutz zu sein und beschränkt sich lieber aufs Abwarten", zeigt sich Schröder enttäuscht. Sollte der Bundesrat dem Antrag zustimmen, wäre dies eine klare Handlungsaufforderung an die Bundesregierung.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren eine verpflichtende Kennzeichnung aller Fertigprodukte entsprechend den Haltungssystemen der Legehennen. Die Kennzeichnung von Schaleneiern ist bereits eine echte Erfolgsgeschichte: Immer mehr Verbraucher kaufen seit dem Beginn der Kennzeichnungspflicht 2004 Eier aus alternativer Haltung. Das beweist, dass sich Konsumenten bei einer klaren Kennzeichnung bewusst für den Tierschutz entscheiden und auch der Handel durch Auslistung von Käfigeiern mitzieht. Solange dies aber noch nicht für Fertigprodukte oder gefärbte Eier jetzt zu Ostern umgesetzt ist, appelliert der Verband an die Verbraucher, auf Produkte zu verzichten, die nicht eindeutig gekennzeichnet sind.
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