(aid) - "Wer will attraktiver aussehen, wer will gesünder werden?". Dieser Frage ging Steffi Dierks vom Institut für Verbrauchslehre und Ernährungswirtschaft der Universität Kiel nach. Auf dem 50. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. stellte Dierks die Erwartungen an ein kommerzielles Online-Gewichtsreduktionsprogramm vor. Für ihre Studie befragte sie 471 Teilnehmer/-innen eines solchen Programms. Sie waren im Schnitt 46 Jahre alt und hatten einen BMI von 28,5 kg/m2.
Die Abbruchraten bei Gewichtsreduktionsprogrammen liegen bei 15 bis 80 Prozent. Sehr hohe Erwartungen sind häufig Grund für einen Abbruch der Programme. Die führenden Fachgesellschaften empfehlen eine Gewichtsreduktion von fünf bis zehn Prozent. Die Studie zeigte, dass die gewünschte Gewichtsreduktion der Teilnehmer bei zehn bis 30,4 Prozent liegt. Je höher der BMI, desto höher waren die Erwartungen. Die Teilnehmer mit unrealistischen Erwartungen gaben als Gründe für das Abnehmen am häufigsten die Steigerung des Selbstwertgefühls und Anerkennung an. Die Veränderung des Aussehens und die Attraktivität waren für sie wichtiger als die Minimierung gesundheitlicher Risiken. Teilnehmer mit realistischen Vorstellungen nannten dagegen gesundheitliche Vorteile als Hauptziel.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Erwartungen der Teilnehmer an den Gewichtsverlust deutlich höher liegen als die Empfehlungen. Enttäuschungen über den Gewichtsverlauf können zum Abbruch der Programme führen. Dierks erklärte: "Um dem entgegen zu wirken, müssen unrealistische Gewichtsvorstellungen in erreichbare Ziele umgelenkt werden."
Annalena Schraut, www.aid.de
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