Jungen und Mädchen, die sich heute falsch ernähren und zu wenig bewegen, sind morgen die Sorgenkinder der Krankenversicherungen. Schon jetzt kostet es die Solidargemeinschaften 70 Milliarden Euro im Jahr, die dadurch verursachten Krankheiten zu behandeln. „Deshalb dürfen wir uns nicht mehr länger nur mit den Folgen beschäftigen“, fordert Friedrich Schütte, Vorstand der BKK24. Seine Kasse hat gemeinsam mit dem Kneipp-Bund Deutschland die Aktion „Gesundheit macht Schule“ gestartet. Ziel der Initiative ist es, möglichst früh den Spaß an gesundheitsbewusstem Verhalten zu üben und die Motivation dazu von den Klassenzimmern ins familiäre Umfeld zu übertragen.
Neben 37 Millionen Erwachsenen sind in Deutschland etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig oder sogar fettleibig. Noch bevor sie die Schule beenden, erkranken pro Jahr 6.000 von ihnen an Altersdiabetes. „Die Ursachen dafür sind bekannt“, so Schütte. Daher werde es Zeit, sie früher als bisher abzustellen.
Unter dem Strich geben die Kassen jeden dritten Euro für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten aus. „Das sind“, so der Vorstand, „30 Prozent des Beitrags, den wir von unseren Versicherten verlangen müssen.“ Noch erschreckender aber sei für ihn, dass fast die Hälfte aller Deutschen die einfachen Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben nie gelernt habe. „Daraus einen Unterrichtsstoff zu machen ist sehr viel preiswerter und verantwortungsbewusster, als nur für die Folgen zu bezahlen.“
Familien sind für die BKK24 beim Feldzug gegen Pfunde die wichtigste Zielgruppe. Damit die Gesundheitsbotschaften dort auch ganz sicher verstanden werden, setzt die Kasse auf erprobte Inhalte und einen Partner mit Erfahrung. Schon in 180 Kindergärten hängt das Siegel des Kneipp-Bundes über der Tür, weil die Jungen und Mädchen dort von Anfang an Gesundheitsbewusstsein nach den Ideen des bekanntesten Naturmediziners der Welt entwickeln. Friedrich Schütte: „Da war es nur logisch, dieses Konzept für die älteren Jahrgänge weiterzuentwickeln und in die Schulen zu übertragen.“
Was nun an Ideen in die Klassenzimmer transportiert werden soll ist einfach, macht Spaß und hat ganz und gar nichts mit dem erhobenen Zeigefinger zu tun. Statt über Pommes zu meckern, wird zum Beispiel ein gesundes Schulfrühstück zubereitet und man startet unter der Regie des Lehrers den Wettbewerb um die meisten Einträge im Fitnesstagebuch. Natürlich sollen durch Interviews von Kinder-Reportern und im Rahmen von Projektwochen auch die Eltern mit ins Boot geholt werden, damit die Jungen und Mädchen daheim leben können, was sie in der Schule üben.
Ab sofort kann sich jede Schule oder Schulklasse bei der BKK24 zu der Aktion anmelden. Das ist möglich unter der Telefonnummer 05724 9710 oder im Internet unter der Adresse www.gesundheit-macht-schule.de.