Ministerium fördert Forschung zu wenig bekannten Infektionskrankheiten
a, Tuberkulose und HIV/Aids - das sind die Erkrankungen mit weltweit hohen Opferzahlen. Viele weitere lebensgefährliche Infektionskrankheiten, die vor allem in den tropischen Regionen Afrikas, Südamerikas und Asiens auftreten, sind in Industriestaaten wie Deutschland kaum bekannt. Ursachen und mögliche Therapien dieser vernachlässigten Krankheiten sind bislang nur unzureichend erforscht worden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO listet 14 dieser Krankheiten als besonders bedrohlich auf. Um einen wichtigen Beitrag zum Erforschen und zum Entwickeln von wirksamen Therapien und Versorgungsmöglichkeiten zu leisten, startet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zwei neue Förder-Initiativen.
"Es geht um eine große globale Herausforderung", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag in Berlin. "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland können sich mit diesen neuen Initiativen daran beteiligen, Lösungsansätze für die Zukunft zu entwickeln, um den Menschen in den betroffenen Regionen zu helfen." Unterstützt werden mit der neuen Förderung zum einen herausragende junge Wissenschaftler, die an den vernachlässigten Erkrankungen forschen - dies soll gezielt über Nachwuchsgruppen sowie durch Mobilitätsstipendien geschehen. Zum anderen sollen überregionale und interdisziplinäre Forschungsverbünde mit Beteiligung von Vertretern der Human- und Veterinärmedizin gefördert werden, die sich speziell der Erforschung vernachlässigter Krankheiten widmen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden (Zoonosen).
Erklärtes Ziel der beiden Initiativen ist es, die Forschungskapazitäten bei den jeweiligen Infektionskrankheiten zu stärken, um zukünftig bessere und effektivere Lösungen sowie Therapieansätze zu entwickeln. Hierbei ist auch eine intensive Zusammenarbeit mit Experten aus Afrika und anderen stark betroffenen Regionen notwendig - und eine Voraussetzung für eine mögliche Förderung.
Die aktuellen Förderbekanntmachungen und weitere Dokumente finden Sie unter: http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/175.php
Außerdem ist das BMBF bereits seit 2003 Partner einer europäischen Initiative von 14 Staaten zu Erforschung und Behandlung armutsassoziierter Erkrankungen: "European Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP)". Die aktuellen Fördermaßnahmen und Stipendienprogramme der EDCTP sowie weitere Informationen finden Sie unter: http://www.edctp.org/Current_Calls.405.0.html