Der 25. April steht in Deutschland seit 1952 unter dem Motto "Tag des Baums". Der Initiative des amerikanischen Journalisten Julius Sterlin Morton ist es zu ver-danken, dass es rund um den Globus - teils zu anderen Terminen - solche Gedenktage gibt. Sie sollen auf die Bedeutung des Waldes für Mensch und Wirtschaft aufmerksam machen. Wie wichtig grüne Oasen sind, haben vor langer Zeit die Stadtväter der südchinesischen Stadt Macau erkannt. Eine neue Untersuchung des Civic and Municipal Affairs Bureau (IACM) in Zusammenarbeit mit der Chinese Academy of Sciences (CAS) ergab, dass es auf der nur 9,3 Quadratkilometer großen Halbinsel insgesamt 792 Bäume gibt, die über 100 Jahre alt sind. 783 Hölzer können zwischen 100 und 299 Jahre vorweisen. Acht Bäume bringen es gar auf ein Alter von 300 bis 499 Jahre. Der älteste Riese, eine Damaszenerpflaume auf dem Gelände des Kun Iam Tempels, ist mindestens 500 Jahre alt. Die mit 19.000 Einwohnern pro Quadratkilometer am dichtesten besiedelte Stadt der Welt hält damit auch den chinesischen Rekord an altem Baumbestand.
Als dieser Baumbestand zu sprießen begann, war Macau noch ein kleines, unbekanntes Fischerdorf. Heute ist die Stadt mit ihren beiden vorgelagerten Inseln Taipa und Coloane eine der Boomtowns Asiens. Gigantische Mega-Resorts prägen ihr modernes Gesicht. Obwohl viele Schattenspender heute vom Verkehr umtost werden, stellt das Civic and Municipal Affairs Bureau im Rahmen der aktuellen Untersuchung fest, dass über 90 Pro-zent von ihnen gesund sind. Xing Fuwu, Professor an der Chinese Academy of Sciences, erklärte lokalen Medien in einer Pressekonferenz: "Im Vergleich zu anderen Regionen Chinas verfügt Macau über die höchste Dichte an alten Bäumen."
Die Regierung von Macau weiß um die Bedeutung von Grün. Im Rahmen des "Plant a Tree"-Tages steckten Offizielle kürzlich 50 Setzlinge entlang der Avenida dos Jogos da Asia Oriental auf Taipa. Im Verlauf des Jahres sollen im gesamten Stadtgebiet insgesamt 600 Bäume neu gepflanzt werden.