fit und munter - Toter Pottwal entpuppt sich zur wahren Goldgrube

fit und munter

Toter Pottwal entpuppt sich zur wahren Goldgrube

Meeresforscher der Insel Texel finden enorme Mengen wertvollen Ambers
Im Kadaver eines Pottwals, der im Dezember vergangenen Jahres auf einer Sandbank vor der niederländischen Nordseeinsel Texel anspülte, wurde nun ein Schatz von enormem Wert angetroffen. Mitarbeiter des auf der Insel beheimateten Zentrums für Watt und Nordsee, Ecomare, fanden bei einer Untersuchung im Darm des Tieres eine ausgesprochen große Menge Amber. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene und wertvolle Substanz, die in der Parfümindustrie verwendet wird.


Überraschender Fund

Nachdem im vergangenen Dezember zuerst ein Buckelwal lebend auf Texel strandete, spülte wenige Tage später der tote Pottwal an. Bei diesem Meeressäuger handelt es sich um ein rund 30 Tonnen schweres Männchen, das im Meer verstarb und auf der Sandbank "Razende Bol" südlich von Texel angeschwemmt wurde. Pottwale sind die größten Zahnwale der Welt und kommen kaum in der Nordsee vor. War der Fund des Pottwals bereits eine Besonderheit, so wurde er durch seinen Darminhalt zu einer echten Sensation: Mehrere große Brocken mit einem Gesamtgewicht von rund 83 kg des seltenen Stoffes Amber kamen daraus zum Vorschein.


Unerforschte Ursache

Die Trefferquote von Amber beträgt ca. 1 zu 100, zumeist werden dabei nur kleine Mengen aufgefunden. Bis heute ist nicht belegt, warum manche Pottwale Amber produzieren und andere nicht. Höchstwahrscheinlich dient es dem Wal dazu, problemlos scharfe Stücke aus seiner Nahrung auszuscheiden. Gesunde Pottwale erbrechen diese scharfen Stücke, sobald sie sich in ihrem ersten oder zweiten Magen befinden. Bei manchen Pottwalen befindet sich jedoch ein Leck zwischen dem zweiten und dem dritten Magen, wodurch die scharfen Stücke in das Magen-Darmsystem gelangen. Als Reaktion darauf setzt der Pottwal Amber darauf ab und scheidet sie aus. Wenn dies nicht gelingt, häufen sich große Mengen Amber im Darm an und sorgen für Verstopfung.


Unverhoffter Geldsegen

Für weitere wissenschaftliche Untersuchungen unterzog man die Amber-Brocken an der Fakultät für Tierheilkunde der Universität Utrecht einem CT-Scan und machte mehrere Röntgenaufnahmen. Bei einer Untersuchung durch Experten aus Frankreich wurde die Substanz auf einen Wert von mehreren hunderttausend Euro geschätzt. Da dieser Fund für eine Ausstellung zu wertvoll ist, entschloss sich das Zentrum für Watt und Nordsee zum Verkauf. Ein kleines Stück des Fundes wird im Ecomare verbleiben und gemeinsam mit dem Skelett des Pottwals ausgestellt. Des Weiteren wurde von den enormen Brocken ein Abguss angefertigt, der ebenfalls im Museum zu sehen sein wird. In den kommenden Monaten wird das Skelett vor den Augen der Museumsbesucher zusammengesetzt.



Bildrechte: VVV Texel
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: