Die Figuren haben große Augen, leben oft in fantastischen Welten, besitzen magische Kräfte und bei den Geschichten geht es meist um die Suche nach der eigenen Identität. Das fasziniert Kinder an Manga, den japanischen Comics. Eltern dagegen sind davon nicht so begeistert. Das zeigt eine aktuelle Online-Umfrage des Elternmagazins "Schule+Familie". Auf die Frage: "Finden Sie es gut, wenn Kinder japanische Comics (Manga) lesen?" antwortete fast jeder Zweite (47 Prozent): "Nein, ein richtiges Buch wäre mir lieber." Und 33 Prozent wissen nicht, was sie davon halten sollen. 20 Prozent der Eltern sagen dagegen: "Hauptsache, die Kinder lesen überhaupt!"
Manga nicht rundweg abzulehnen, dazu rät Erziehungsexpertin und Chefredakteurin von "Schule+Familie" Martina Kaiser: "Gerade für Lesemuffel können solche Comics der Einstieg in die Welt der Bücher sein." Die Ansicht vertritt auch Jutta Harms, Lektorin für Comics. In der aktuellen Ausgabe von "Schule+Familie" plädiert sie dafür, dass Eltern ihren Kindern bei der Wahl ihrer Lektüre mehr Freiraum lassen. Sie rät, sich an die Altersempfehlung der Verlage zu halten. "Darüber hinaus dürfen Eltern den Kindern aber ruhig zutrauen, sich ihre Lektüre selbst zu suchen." Das gelte sogar für weniger anspruchsvolle Manga: "Kinder möchten ja auch mal nur unterhalten werden. Sie haben ein Recht auf eine Welt, in die ihnen die Erwachsenen nicht immer gleich folgen können."
An der Online-Umfrage auf www.schule-und-familie.de nahmen im März und April 2009 1.300 Eltern teil. Das komplette Interview mit Jutta Harms gibt"s in der neuen Ausgabe von "Schule+Familie". Schwerpunktthemen des Heftes sind "Hausaufgaben erledigen wie im Flug", "Essen fürs Köpfchen" sowie "Die neuen Lernhilfen". Das Magazin für Eltern von Grundschülern aus dem Nürnberger Sailer Verlag (Bayard Mediengruppe) ist ab sofort für 3,60 Euro am Kiosk erhältlich.