fit und munter - Sabine Mehne, Eben Alexander und Co.: Nahtoderfahrungen im Trend

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Sabine Mehne, Eben Alexander und Co.: Nahtoderfahrungen im Trend

Bücherüber Nahtoderfahrungen boomen. Menschen mit solchen Erlebnissen schildern, wie diese ihr Leben geprägt haben - und sprechen damit anscheinend ein Bedürfnis in den Lesern an.

Ob Eben Alexander mit seinem Bestseller "Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen", ob Sabine Mehne mit ihrer Biografie "Licht ohne Schatten - Leben mit einer Nahtoderfahrung", ob Anita Moorjani mit ihrem Bericht "Heilung im Licht: Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde": Diese in den letzten Monaten erschienenen Bücher werden den Autoren von den Lesern förmlich aus den Händen gerissen. Möglicherweise sprechen sie in vielen Menschen Bereiche an, die von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft bisher vernachlässigt wurden.

Die drei Autoren berichten von tiefgreifenden Nahtoderfahrungen, die in der Folge ihr bisheriges Leben radikal verändert und geradezu auf den Kopf gestellt haben. Aus dem renommierte Neurochirurgen und Harvard-Dozenten Eben Alexander, der das Leben bisher als skeptischer Naturwissenschaftler sah, wird ein "gläubiger" und religiöser Mensch, der seinen Blick weitet und sich für andere Dimensionen öffnet. Anita Moorjani, Tochter indischer Eltern und aufgewachsen in Hongkong, eingeengt duch Konventionen und Ängste, erlebt nach einer tiefen Nahtoderfahrung eine Heilung von ihrem schweren Krebsleiden und erkennt sich als freies spirituelles Wesen. Nach dieser "Neugeburt" kann sie Ängste und Einengungen ablegen. Sabine Mehne, an einem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt, erfährt in ihrem "Nahtod" eine Verbundenheit und Verschmelzung mit dem als tiefe Liebe erfahrenen "Licht". Nachdem es ihr nach jahrelangen Schwierigkeiten im Umgang mit dieser Erfahrung gelingt, diese immer mehr in ihr Leben zu integrieren, fühlt sie sich als zutiefst Beschenkte.

Liest man, etwa bei Amazon, Kommentare und Rezensionen zu den Büchern, so fällt auf, dass viele Leser sich von den Texten anscheinend tief berührt fühlen und sie als besonders authentisch erleben. Diese Berichte sprechen sie offensichtlich in ihrem Inneren an. Beim Lesen der Kommentare drängt sich der Eindruck auf, dass hier Bereiche angesprochen werden, die von unserem Alltagsleben, von einer nicht-authentisch wirkenden politischen Kultur, von einer nüchternen, sich methodisch selbst begrenzenden Naturwissenschaft vernachlässigt werden. Dogmatische Religion steht in Europa nicht hoch im Kurs. Um so mehr stößt anscheinend die als tief und echt erlebte Spiritualität von Nahtoderfahrungen, die in den genannten Büchern den Lesern anschaulich weitervermittelt wird, auf ein inneres Bedürfnis der Menschen. Es ist nicht einfach ein modischer Trend, der hier zum Tragen kommt; es ist, um diese heute selten gebrauchten Wörter anzuwenden, eine Hoffnung, eine Sehnsucht der Menschen, die diese und zahlreiche andere Nahtod-Berichte anrühren.


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