Anmoderationsvorschlag:
Davon liest oder hört man immer öfter: Von Fußgängern oder
Radfahrern, die von einer Straßenbahn oder einem Auto angefahren
werden, weil sie einen Kopfhörer aufhaben, Musik hören und dadurch
abgelenkt werden. Ob das tatsächlich der Grund dafür ist, dass wir
gefährliche Situationen im Straßenverkehr nicht mehr richtig
wahrnehmen, weiß Oliver Heinze.
Sprecher: Draußen Musik hören ist in. Genau deshalb hat Dr.
Hiltraut Paridon vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung jetzt auch erforscht, wie stark
Kopfhörer unser Reaktionsverhalten im Straßenverkehr beeinflussen.
O-Ton 1 (Dr. Hiltraut Paridon, 0:14 Min.): "Wir haben einen
Versuch durchgeführt, da mussten die Teilnehmer auf unterschiedliche
Verkehrsgeräusche reagieren. Dabei hatten sie entweder In-Ear- oder
On-Ear-Kopfhörer auf. Und über die Kopfhörer haben die Leute dann
leise oder laute Musik gehört."
Sprecher: Dann wurde ihre Reaktionszeit gemessen - und die war mit
Musik deutlich langsamer als ohne.
O-Ton 2 (Dr. Hiltraut Paridon, 0:20 Min.): "Und das auch schon bei
leiser Musik, also bei normaler Gesprächslautstärke. Da hat sich auch
schon die Reaktionszeit bis zu über 50 Prozent verlängert. Natürlich
hängt das auch von dem Geräusch ab, klar. Ein vorbeifahrendes Auto
wird schon bei leiser Musik erst spät wahrgenommen. Ein lautes
Martinshorn: dabei ist leise Musik nicht ganz so kritisch."
Sprecher: Ob man dabei einen In-Ear- oder einen On-Ear-Kopfhörer
trägt, spielt übrigens keine große Rolle.
O-Ton 3 (Dr. Hiltraut Paridon, 0:12 Min.): "Es ist eigentlich
egal, mit welchem Kopfhörer man Musik hört: Musik oder andere
Geräusche auf den Ohren sind einfach gefährlich. Unser Hauptergebnis
war, dass Musik uns massiv im Straßenverkehr beeinträchtigt."
Sprecher: Wem seine Gesundheit lieb und teuer ist, lässt im
Straßenverkehr die Kopfhörer also besser in der Tasche.
O-Ton 4 (Dr. Hiltraut Paridon, 0:24 Min.): "Uns als
Unfallversicherung liegt ja die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer am
Herzen. Und da haben die Radfahrer und die Fußgänger gegenüber dem
Auto einfach einen empfindlichen Nachteil: Sie haben keine
Knautschzone. Wenn Sie halt als Fußgänger die Straßenbahn nicht hören
und von ihr erfasst werden, dann sind Sie schwer verletzt oder im
schlimmsten Fall sogar tot. Und da muss ich sagen, das Risiko ist
Musikhören nicht wert."
Abmoderationsvorschlag:
Wer also im Straßenverkehr nicht auf Kopfhörer und Musik
verzichten will, der sollte auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Sonst könnte das Vergnügen mit einem schlimmen Erwachen im
Krankenhaus enden. Weitere Infos dazu finden Sie im Internet unter
www.dguv.de.
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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
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