fit und munter - Stress & Burnout - Gute Gründe sich selbst zu überfordern

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Stress & Burnout - Gute Gründe sich selbst zu überfordern


Menschen haben häufig sehr gute Gründe dafür, sich selbst zu überfordern, weiß Jürgen Stock, Experte für Neue Lerntechnologien (FH), Trainer, Coach und Supervisor aus Gerbrunn bei Würzburg. Zunächst einmal muss man verstehen, dass es in vielen Unternehmen gern gesehen wird, wenn sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit für ihre Arbeit engagieren. Für den (kurzfristig) wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens wird das häufig sogar als zuträglich angesehen. Arbeitet zum Beispiel der Großteil des Managements oder der mittleren Führungsebene ebenfalls unter ständigem Hochdruck weit über das normale Maß hinaus, wird es für einen Mitarbeiter in einem solchen Unternehmen sehr schwer, die eigenen Grenzen zu wahren. Viele Menschen möchten ihrem Unternehmen und ihrem Führungspersonal gegenüber loyal sein; man möchte dazu gehören und kein Außenseiter sein, wenn alle um einen herum so hart arbeiten.

Viele Menschen, die sich bis zur Erschöpfung aufreiben, haben ähnliche Muster zudem bereits in ihren Ursprungsfamilien erlebt: Leistung wurde mit Anerkennung belohnt, Nicht-Leistung häufig mit Entzug von Liebe und Aufmerksamkeit. Wenn ein Kind feststellt, dass es nur über große Leistung zum "System Familie" dazugehören kann, wird es sehr wahrscheinlich seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen und versuchen den Erwartungen der Vorbilder gerecht zu werden. Ähnliche Verhaltensweisen finden sich später ebenfalls in Unternehmenskontexten wieder.

Menschen haben zudem das tief verwurzelte Bedürfnis, Teil einer Gemeinschaft zu sein und zu dieser einen sinn- und wertvollen Beitrag zu leisten. Dafür sind sie sogar bereit eigene Interessen hinten anzustellen. Diese Loyalität geht häufig bis hin zur Selbstverleugnung und psychischer und physischer Krankheit.

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