Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor des Drüsengewebes der Prostata und die häufigste Krebsart beim Mann. 218.000 Menschen sterben jährlich daran.
Forscher, Ärzte, Wissenschaftler in der ganzen Welt suchen nach Möglichkeiten das Leben der auf Prostatakrebs Erkrankten zu verlängern, erträglicher machen oder sogar heilen.
Impfstoff gegen Krebs
Es gebe bei bereits vorhandenem Krebs erste Erfolge mit einem in den USA zugelassenen Impfstoff, der die Lebenszeit von Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs verlängere. "Auch wenn diese Effekte noch gering ausgeprägt sind, scheint der Bann gebrochen zu sein."
Was die Forscher herausfanden: Kommen die T-Zellen bei ihrer Aktivierung mit dem Botenstoff Interleukin-21 in Kontakt, sind sie später weitaus langlebiger und damit auch länger gegen Tumorzellen aktiv. Im Blut der Patienten waren sie bis zu ein Jahr lang nachweisbar. Fehlte dagegen bei der Aktivierung das Interleukin, waren sie schon nach weniger als vier Wochen verschwunden.
Immuntherapie
In der Onkologie unterscheidet man zwischen der aktiven und der passiven Immunisierung.
Bei der aktiven Immunisierung bekommt der Patient Substanzen verabreicht, die in seinem Immunsystem eine Immunantwort auslösen sollen. Die Immunantwort soll dabei idealerweise zum Tod der Tumorzellen oder zumindest zu einem verzögerten Tumorwachstum führen.
Bei der passiven Immunisierung erhält der Patient Antikörper oder Antikörper-Fragmente. Diese sollen selektiv an Tumorzellen binden und so zu ihrem Untergang führen. Bei der adoptiven Immuntherapie werden dem Patienten Leukozyten entnommen, außerhalb des Körpers kultiviert und anschließend wieder dem Patienten injiziert.
Das Immunsystem ist in der Lage, Krebs zu kontrollieren oder sogar zu beseitigen. In Zukunft werde die Immuntherapie das beste Standbein der Onkologie sein.
Immunsystem und Chemotherapie
Die Wissenschaftler in Frankreich fanden, dass sterbende Tumoren nach einer Chemotherapie die Substanz ATP (Adenosintriphosphat, ein Nukleotid; ein energiereiches Molekül und universeller Energieträger in lebenden Organismen) freisetzten. Und dieser Stoff lockte wiederum bestimmte Immunzellen an. Sie verleibten sich die Tumorproteine ein und präsentieren sie auf ihrer Oberfläche als Zeichen für andere Immunzellen: Achtung, hier ist ein Eindringling im Körper!
Diese neue Erkenntnis, dass die Chemotherapie mithilfe des Immunsystems wirksam ist, könnte neue Strategien gegen Krebs eröffnen. "Erfolgreiche Chemotherapien verwandeln den Tumor in einen therapeutischen Impfstoff, das Immunsystem wird gegen den Krebs mobilisiert", erklärte der Studienautor Dr. Guido Kroemer vom französischen Institut Gustave Roussy in Villejuif.
T-Zellen
sind eine Gruppe der weißen Blutkörperchen und gehören zum Abwehrsystem des Körpers. Die T-Zellen entstehen im Knochenmark und wandern dann zum Thymus (ein Organ des lymphatischen Systems, Teil des Immunsystems).
Viele T-Lymphozyten des Immunsystems sind grundsätzlich dazu in der Lage, Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören. Damit die Zellen jedoch ihr Werk tun können, müssen sie entsprechend vorbereitet werden.
Um die Zellen in der Therapie einsetzen zu können, müssen sie zuerst aus dem Blut "gefischt" und im Labor so aktiviert werden, dass sie sich teilen und vermehren. Nach einem zwei Monate dauernden Prozess sind schließlich so viele T-Zellen vorhanden, dass sich daraus eine hoch konzentrierte Infusion für die Patienten herstellen lässt.
Neue Medikamente
Zytiga, Wirkstoff Abiraterone,
solle das progressionsfreie Überleben von 8,3 auf 16,5 Monate verlängern. Das Gesamtüberleben hat sich nach Auskunft der FDA von 30,1 auf 35,3 Monate verlängert. Abirateron zögerte auch den Zeitpunkt bis zum Beginn der Chemotherapie heraus, es senkte den Opiatverbrauch der (an schmerzhaften Knochenmetastasen leidenden) Patienten und verbesserte (vorübergehend) ihren Allgemeinzustand.
Orteronel (TAK-700)
In einer Phase-II-Studie kam es bei 32% der Patienten zu einem PSA-Abfall über 90% und bei 76% der Patienten zu einem PSA-Abfall über 50%. Die Zeit bis zur Progression betrug 14,8 Monate.
Xtandi, Wirkstoff Enzalutamid,
konnte in den Zulassungsstudien gezeigt werden, dass Enzalutamide gegenüber Placebo zu einer statistisch signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens führt, mit einer medianen Verbesserung von 4,8 Monaten. Die durchschnittliche Überlebenszeit war 18,4 Monate im Vergleich zu 13,6 Monaten bei Patienten, die Placebo erhielten. Zusätzlich wurde die PSA Stabilisierung im Blut von 3,0 Monaten auf 8,3 Monate verlängert.
Protein p53 Schutzmaßnahmen innerhalb der Zellen
Pathologen haben erstmals gezeigt, dass ein Porenprotein der Zellkernhülle wichtige Botenmoleküle der Krebsabwehr vor dem Abbau schützt. Der Schutzmechanismus verhindert, dass Zellen sich unkontrolliert teilen und Tumoren bilden
Einen neuen Mechanismus der körpereigenen Krebsabwehr haben Wissenschaftler des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg und der Columbia University der Stadt New York, USA, entdeckt. Sie zeigten, dass ein bestimmtes Protein, das als Bestandteil einer Pore in der Zellkernhülle platziert ist, wichtige Botenmoleküle vor dem Abbau schützt. Diese tragen als Teil einer Signalkette mit dazu bei, das Zellen sich nicht unkontrolliert vermehren und zu Tumoren heranwachsen. In Zellen von Lebertumoren wird dieses Schutzprotein verringert gebildet. Die Ergebnisse, die im Fachmagazin "Molecular Cell" erschienen sind, könnten dazu beitragen, Tumoren genauer zu charakterisieren und gezielt zu bekämpfen.