fit und munter - Nitratreiches Gemüse senkt den Blutdruck – heute: Radicchio (Serie)

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Nitratreiches Gemüse senkt den Blutdruck – heute: Radicchio (Serie)

Nitrat kommt in Salaten wie z.B. Radicchio vor und ist viel gesünder, als bislang von den meisten angenommen wurde
Bei Nitraten handelt es sich um Salze der Salpetersäure. Im Allgemeinen haben diese Salze häufig einen schlechten Ruf. Nach dem schwedischen Wissenschaftler Joel Petersson (Biologe an der Universität Uppsala) sollen Nitrate den Schutzmechanismus der Magenschleimhaut anregen und dadurch eine Gastritis und Magengeschwüre verhindern. Aber nicht nur der Magen profitiert von nitrathaltigem Gemüse. Gerade für Bluthochdruck-Patienten ist dieser Stoff besonders interessant, denn er senkt den Blutdruck.
Warum ist Nitrat für den Körper gesund? Etwa ein Viertel des aufgenommenen Nitrats wird im Speichel angereichert und dort von den Bakterien am Zungengrund in Nitrit umgewandelt. Über den Magen-Darm-Trakt gelangt das Nitrit dann in den Blutkreislauf. Durch das Nitrit wird dann die Bildung von Stickstoffmonoxid angeregt. Als leistungsstarker Blutverdünner weitet dieses Gas die Gefäße und hemmt die Verklumpung von Blutplättchen. Eine angeregte Durchblutung ermöglicht eine gesteigerte Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen.
Insbesondere Salate gelten als starke Nitratlieferanten. Hierbei ist Radicchio ein ähnlich nitratreiches Gemüse wie Rote Beete und erzielt demnach ebenfalls gute Ergebnisse bei der Blutdrucksenkung. Da Nitrate aus Gemüse die Durchblutung insgesamt fördern, werden darüber hinaus noch andere positive Effekte erzielt. Nitratreiches Gemüse könnte sich als wirksame Naturarznei gegen Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz erweisen, glaubt Dr. Gary Miller (Professor an der Wake Forest University in Winston-Salem). In einem Versuch stellte Miller eigens eine nitratreiche Kost zusammen und gab diese acht über 70-jährigen Versuchspersonen. Danach untersuchte er die Gehirne dieser Teilnehmer, sowie acht weiterer Probanten, die sich allerdings nitratarm ernährten im Magnetresonanztomographen. Dieser macht die Sauerstoffversorgung in verschiedenen Regionen des Gehirns sichtbar.
„Akute Effekte auf das Gehirn sehen wir schon nach einem einzigen Tag“, ist Miller positiv überrascht. „Wir wollen jetzt untersuchen, wie sich eine solche Ernährung langfristig auswirkt.“ Da Erkrankungen wie Demenz und auch Hirninfarkte stets mit einer verminderten Durchblutung in Zusammenhang gebracht werden, hält Miller es für plausibel, dass nitratreiches Gemüse lebenslang genossen dem geistigen Abbau und auf schlechte Durchblutung zurückzuführende Krankheiten vorbeugt.
Bluthochdruck (Hypertonie) tut zwar nicht weh, ist aber dennoch auf Dauer gefährlich, ja sogar lebensbedrohlich. Bluthochdruck verkürzt das Lebensalter um bis zu 20 Jahre. Daher sollte diese Erkrankung ernst genommen werden. Ein Wort zur Vorsicht: Wer vermehrt Gemüse und Salat konsumiert, sollte aber beim Würzen mit Salz vorsichtig sein. Auch mit Kräutern lässt sich ein intensiverer Geschmack erzeugen. Indem man weniger salzt soll man den Blutdruck bis zu acht mm Hg gesenkt werden können.
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