Die Kursteilnehmer an den beiden Wochenenden waren mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und Erwartungen gekommen. Bei einigen war der letzte Kontakt zum Pferd viele Jahr her, andere wollten ihre reitenden Töchter und Söhne im Umgang mit dem Pferd unterstützen, und die meisten wollten sich einfach den Kindheitstraum vom Reiten verwirklichen. Nicht wenige hatten noch nie in ihrem Leben auf einem Pferd gesessen und entsprechend Respekt vor den großen Vierbeinern.
Der zehnstündige Wochenendkurs, der jeweils am Samstag nachmittag begann, führte die Teilnehmer schneller als erwartet ans Pferd - lange Vorreden gab es nicht, nach einer kurzen Vorstellungsrunde und Einführung in die Themen der nächsten beiden Tage ging es direkt in Sattelkammer und Pferdebox. Schon nach zwei Stunden wussten die Reitsport-Neulinge, wie man ein Pferd aus seiner Box holt, es führt und anbindet und es putzt. Kompliziertere Übungen wie das Satteln, das Auf- und das Absteigen sowie das Einstellen der Steigbügel wurde dann nicht direkt am echten Pferd geübt, sondern erst einmal am "Bock", eigentlich das Trainingsgerät der Voltigierer des Vereins. Eine Theorie-Einheit am Abend rundete den ersten Kurstag ab.
Für den zweiten Kurstag hatte Kursleiterin Katrin Förster sich Unterstützung geholt - Annkathrin Schmidt bzw. Anna-Lena Liebe standen bei den beiden Kursen den Teilnehmern ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite, als es sonntags dann nicht nur an eine Wiederholung des Putzens ging, sondern auch auf den Pferderücken. In der abschließenden Besprechung des Wochenendes zeigten sich alle Kursteilnehmer mehr als begeistert - die Kurse haben sie schon Freunden und Bekannten weiterempfohlen und den Reitsport wollen nun auch alle weiter betreiben.
Gerd Gröhl, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, zeigt sich hoch erfreut über die große Nachfrage nach den Angeboten des Vereins. „Die vielen Anmeldungen zu unseren Kursen zeigen uns, dass die Menschen zu uns stehen und unsere Arbeit schätzen – trotz der noch unsicheren Zukunft.“ Der Verein liegt in der Einflugschneise der neuen Start- und Landebahn des Frankfurter Flughafens, die sich gerade im Bau befindet. Die spätere Überflughöhe von 108m macht es dem Verein nicht möglich, das Gelände am Main auch zukünftig noch zu nutzen, zu stark ist die Lärmbelastung für Mensch und Tier.
Der Kontakt zur Fraport AG ist augenblicklich abgebrochen, der Vereinsvorstand wartet jedoch täglich auf den Anruf, der die erlösende Entschädigung verspricht. „Es geht hier nicht nur um eine Freizeitbeschäftigung für einige Leute – gerade im Bereich Therapie leisten wir eine wichtige Arbeit in dieser Region, die nicht einfach ersetzbar ist“, erklärt der Vorsitzende Peter Freund die unermüdliche Arbeit der vielen Helfer. „Ohne finanzielle Unterstützung können wir es uns nicht leisten, an anderer Stelle im Stadtgebiet einen Stall aufzubauen.“
Vorerst finden die Kurse aber weiterhin auf dem Wiesenhof in Eddersheim statt – und da ist für jeden das passende Angebot dabei. Eine Übersicht gibt es auf der Internetseite des Vereins unter www.rsg-eddersheim.de, weitere Anfängerkurse werden je nach Nachfrage kurzfristig angeboten. Wer Interesse hat, kann sich unter info@rsg-eddersheim.de melden.