Anmoderation:
Schätzen Sie mal, wie viel die Deutschen im Jahr für Spielwaren
ausgeben. Es sind über 2,5 Milliarden Euro! Einen großen Teil davon
nehmen Spiele, Puzzles und Bücher mit dem blauen Dreieck ein. Das
belegen die Zahlen, die die Ravensburger Gruppe bei ihrer heutigen
Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart vorlegte. Das oberschwäbische
Traditionsunternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz
um 3,3 Prozent auf 330 Mio. Euro gesteigert. Der Vorstandsvorsitzende
der Ravensburger Gruppe Karsten Schmidt:
O-Ton Karsten Schmidt
Wir sind sehr zufrieden. In ca. zwei Prozent rückläufigen Märkten
konnten wir unseren Umsatz um drei Prozent steigern. Das heißt, fünf
Prozent über Markt. Und was genauso wichtig ist: Wir konnten unseren
Jahres-Überschuss um 35 Prozent steigern. Das heißt dies betrachtend:
Wachstum in rückläufigen Märkten und Ertragswachstum. Das heißt
natürlich für uns, dass wir mit dem Jahr durchaus zufrieden sind.
(0:27)
Die fünf wichtigsten Spielwarenmärkte in Westeuropa verzeichneten
2012 zum ersten Mal seit acht Jahren in der Summe einen leichten
Rückgang um fast zwei Prozent. Nur in Deutschland stieg der
Spielwarenmarkt um 3,2 Prozent. Umso bemerkenswerter ist die
Ravensburger-Umsatzsteigerung gegen den Markttrend. Insbesondere
innovative Produkte, die zum Teil mit neuartiger Fertigungstechnik
hergestellt wurden, führten dazu, dass die Marke mit dem blauen
Dreieck gegen den Markttrend zulegen konnte. Doch auf Innovationen
setzt Ravensburger nicht um jeden Preis. Die große Tradition des
Unternehmens bleibt dabei immer berücksichtigt, so Karsten Schmidt:
O-Ton Karsten Schmidt
Die Themen, die wir innovativ bringen, kommen dennoch immer aus
unseren Wurzeln, aus unserem Selbstverständnis, aus unseren Genen,
wofür Ravensburger steht. Hohe inhaltliche Qualität, hohe materielle
Qualität und Vertrauen - in der Regel sind es ja Kinder, die unsere
Produkte verwenden - dass eine Kombination aus Lernen und Freude
angeboten wird. (0:21)
Dieses Zusammenspiel vereint insbesondere das von Ravensburger
entwickelte audiodigitale Lernsystem tiptoi® perfekt. Das Spiel trug
maßgeblich zum Umsatzwachstum bei und war mit 2,7 Millionen Produkten
der Bestseller des Unternehmens. An zweiter Stelle folgte die Reihe
"3D Puzzle-Bauwerke", die Ravensburger mit einer völlig neuartigen
Fertigungstechnik herstellt. Florian Knell, bei Ravensburger
zuständig für das Lieferkettenmanagement und Neue Geschäftsfelder:
O-Ton Florian Knell
Das Innovative an der der Technologie ist sicherlich die
Kombination von hochpräzisem Spritzguss aus der einen Seite, der dann
auf der Rückseite mit Zahlen belasert wird und anschließend mit
Digital-Druck in einem Inline-Verfahren kombiniert, dekoriert und
bedruckt wird. Die Kombination dieser drei einzelnen
Fertigungsschritte in der Geschwindigkeit mit der Qualität, das ist
genau der Punkt, was die Technologie, die hier erfunden wurde,
sicherlich so einzigartig macht. (0:27)
Als vor neun Jahren mit dem Puzzleball das erste 3D-Puzzle von
Ravensburger auf den Markt kam, war das eine kleine Sensation. Damals
wurden die Teile noch in China produziert. Weil aber rund 90 Prozent
der Ravensburger-Produkte in den eigenen Standorten in Deutschland
und in Tschechien hergestellt werden, wurde die neue
Hightech-Fertigungstechnik für 3D-Puzzles auch in die eigenen Werke
verlegt. Und das aus guten Gründen, so Vorstandschef Karsten Schmidt:
O-Ton Karsten Schmidt
Was immer wir können, wollen wir selbst produzieren. Aus zwei
Gründen. Erstens: Wir haben dann de Qualität im Griff. Und Zweitens:
50 Prozent unseres Umsatzes ist im Weihnachtsgeschäft. Und wenn wir
von Dritten beliefert werden, müssen wir frühzeitig Order platzieren,
ohne zu wissen, wie die Produkte laufen. Wenn wir Eigenproduktion
haben, können wir sehr flexibel auf die Nachfrage im
Weihnachtsgeschäft reagieren. (0:23)
Abmoderation:
2012 war ein erfolgreiches Jahr für die Ravensburger Gruppe. Das
oberschwäbische Traditionsunternehmen hat im vergangenen
Geschäftsjahr seinen Umsatz um 3,3 Prozent auf 330 Mio. Euro
gesteigert. Auch der Geschäftsbereich Freizeit und Promotion legte im
vergangenen Geschäftsjahr zu, und zwar um fast 12 Prozent auf 9,8
Mio. Euro. Grund dafür war vor allem die gute Saison im Ravensburger
Spieleland: Dank neuer Attraktionen und idealen Parkwetters mit
mittleren Temperaturen stieg die Gästezahl um 31.000 auf knapp
350.000 Besucher.
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