Nienburg im Mai 2013. Wenn auch der letzte eigene Zahn verloren geht, kommt in der Regel eine Vollprothese zum Einsatz. Oft büßen Patienten damit ein großes Stück Lebensqualität ein, denn nicht immer sitzt die Prothese so, wie sie soll. Im Gegenteil: Häufig scheuert oder wackelt die künstliche Zahnreihe und verursacht so schmerzhafte Druckstellen oder Probleme beim Lachen, Sprechen oder Essen. Mit schlimmen Folgen, denn Betroffene steigen dann auf weiche, oft ungesunde Kost um und ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Dr. Ingo Dantzer, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiter der Klinik am Weserbogen in Nienburg, sieht täglich Patienten, die unter ihrem schlecht sitzenden Zahnersatz leiden. „Dabei gibt es heutzutage die Möglichkeit, nicht nur einzelne Zähne, sondern auch eine Vollprothese mit Implantaten und Druckknöpfen fest im Kiefer zu verankern“, erklärt der Spezialist und ergänzt: „In den meisten Fällen kann die eigene Prothese sogar umgearbeitet werden, so lassen sich die Kosten erheblich reduzieren.“
Eigene Prothese einfach festknöpfen
Entweder zwei oder auch vier künstliche Zahnwurzeln dienen dabei, je nach individueller Ausgangssituation, als Haltepfeiler für die Prothese. Jedes Implantat trägt ein Unterteil eines Druckknopfes, die Gegenstücke setzen Zahntechniker in die Prothese ein. Patienten nehmen den Zahnersatz zur Reinigung jederzeit heraus und knöpfen sie anschließend einfach wieder fest. Prinzipiell eignet sich das Verfahren für alle Patienten. Einzige Einschränkung: Implantate benötigen ausreichend Knochenvolumen, um sicher mit dem Knochen zu verwachsen. Hat sich der Kieferknochen durch langes Tragen einer Prothese oder längere Zahnlosigkeit schon zurückgebildet, lässt er sich vor der Implantation mit modernen Methoden wieder aufbauen. „Stimmen die Voraussetzungen im Kiefer, setzen wir alle Implantate in einer einzigen Sitzung in örtlicher Betäubung in den Kieferknochen ein. Der Eingriff dauert etwa 45 Minuten und Patienten gehen direkt danach mit einem Provisorium wieder nach Hause“, erläutert Dr. Dantzer. Während der Einheilzeit von etwa sechs Wochen fertigt das Labor nach Abdruck des Zahnarztes eine Vorprothese. Für optimalen Sitz und natürliches Aussehen passt der Zahnarzt diese Version so lange an, bis sie den ästhetischen Ansprüchen des Patienten genügt. Danach befestigt er die Druckknöpfe an den Implantaten und setzt die endgültige Prothese ein.
Gesetzliche Kassen zahlen einen Festzuschuss, abhängig vom individuellen Bonusheft. Ein Implantat kostet circa 1.250 Euro. Kann die alte Prothese umgearbeitet werden, kommen noch einmal etwa 1.500 Euro dazu. Eine neue Prothese kostet circa 5.000 Euro.
Weitere Informationen unter www.klinik-am-weserbogen.de.