Eltern spendieren ihren Töchtern Brustvergrößerungen, eine Mutter schenkt ihrer 8jährigen Tochter einen Schönheits-OP-Gutschein zu Weihnachten – die extremsten Beispiele für Schönheitsoperationen kommen immer noch in den USA. Auber längst diskutiert auch Deutschland darüber, ab welchem Alter kosmetische Eingriffe akzeptabel sind. Selbst Bundesfamilienministerin Kristina Schröder ließ uns per Interview wissen, dass sie nichts dagegen hätte, wenn sich ihre Tochter mit 18 Jahren die Nase korrigieren lassen würde.
Aber was sagen Chirurgen zu Schönheits-OPs bei minderjährigen oder gerade erst volljährigen Patientinnen und Patienten? Dr. Martin Elsner, Plastischer und Ästhetischer Chirurg aus Köln, bezieht klar Stellung: „Auch mit 18 Jahren fehlt jungen Menschen noch die Reife und Lebenserfahrung für eine solche Entscheidung. Ich spreche mich daher ganz klar gegen rein ästhetische Eingriffe vor dem 20. Lebensjahr aus, um Kinder und auch noch junge Erwachsene vor verantwortungslosen und unnötigen Eingriffen zu schützen. Hier wäre eine freiwillige Selbstverpflichtung ein sinnvoller Schritt.“
Kollegen, die Minderjährige kosmetisch behandeln, sieht Dr. Elsner kritisch: „Wenn Kollegen Kinder oder Jugendliche nur unter der Prämisse einer kosmetischen Anpassung des Körpers an prominente Schönheitsideale wie z.B. Britney Spears operieren, halte ich das nicht nur für verantwortungslos und unethisch, sondern auch für eine Herabwürdigung meines Berufsstandes.“