Gute Nachrichten für Wasserratten: die
deutschen Badegewässer erreichten in Sachen Sauberkeit und Hygiene
2012 vielerorts noch bessere Werte als im Jahr zuvor. Das zeigt der
heute (Dienstag) vorgestellte EU-Badegewässerbericht. Von insgesamt
2.295 untersuchten Badestellen an deutschen Flüssen, Seen sowie der
Nord- und Ostseeküste erreichten in der vergangenen Badesaison 88,1
Prozent ausgezeichnete Werte. Damit liegt Deutschland klar über dem
EU-Durchschnitt (78 Prozent). Deutschlandweit erfüllten nur acht
Binnen- und Küstenbadegewässer die Mindestwerte nicht. Das sind 0,3
Prozent aller Badestellen. Im Jahr davor waren es noch 0,6 Prozent.
Europäische Spitzenreiter bei der Qualität der Badegewässer sind
Luxemburg und Zypern: dort erreichten 2012 alle Badeorte eine
ausgezeichnete Wasserqualität. Es folgen Malta (97 Prozent), Kroatien
(95 Prozent), Griechenland (93 Prozent) und Deutschland (88 Prozent).
EU-weit ist die Zahl der Badestellen, die die Mindestanforderungen an
die Wasserqualität erfüllen, um fast zwei Prozent gestiegen und liegt
jetzt bei 94 Prozent. Generell schneiden Küstenorte gut ab: EU-weit
erfüllen mehr als 95 Prozent dieser Badeorte die Mindestanforderungen
und 81 Prozent werden als ausgezeichnet eingestuft. Bei den
Binnengewässern erreichten EU-weit 91 Prozent die
Mindestanforderungen, 72 Prozent erreichten hervorragende Werte. Der
höchste Anteil vorschriftswidriger Standorte befand sich in Belgien
(12 Prozent), den Niederlanden (7 Prozent) und Großbritannien (6
Prozent).
In Deutschland wurden während der gesamten Badesaison 2012
insgesamt 2.295 Gewässer untersucht, davon 31 Flüsse, 1.898 Seen und
366 Küstengewässer. Fast vier von fünf Badestellen an Nord- und
Ostsee erzielten hervorragende Werte, ein Anstieg von über vier
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 50 Badegebiete an der Küste (13,7
Prozent) wurden mit "gut" und 16 (4,4 Prozent) mit "ausreichend"
bewertet. In insgesamt drei Fällen in Niedersachsen (Badestelle an
der Bohrinsel Dyksterhusen, Freibad an der Ems in Jemgum) und
Schleswig-Holstein (Badestelle Götheby an der Schlei) war die
Qualität schlecht. Die Binnengewässer erreichten zu fast 90 Prozent
hervorragende Werte. Bei 78 Gewässern (4 Prozent) war die Qualität
"gut", bei 15 "ausreichend". Fünf Binnenbadegewässer in Berlin
(Kleine Badewiese, Unterhavel), Baden-Württemberg (Buchhorner See in
Pfedelbach und das Strandbad Eriskirch), Nordrhein-Westfahlen
(Blausteinsee) und dem Saarland (Badestelle am Campingplatz
Siersburg in Rehlingen-Siersburg) erzielten schlechte Werte. Die
vollständigen deutschen Zahlen finden Sie hier: http://ots.de/NV7OR
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik erklärte zur Vorstellung des
Berichts: "Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Qualität der
europäischen Badegewässer kontinuierlich verbessert. Aber es bleibt
noch viel zu tun, bis alle unsere Gewässer Trinkwasser- und
Badegewässerqualität haben und unsere aquatischen Ökosysteme gesund
sind. Wasser ist eine wertvolle Ressource, und wir müssen alle
erforderlichen Maßnahmen anwenden, um diese Ressource umfassend zu
schützen."
Badegewässer in Europa müssen die Standards erfüllen, die in der
Badegewässerrichtlinie von 2006 festgesetzt sind. Die Europäische
Umweltagentur (EUA) trägt jährlich die Badegewässerdaten von mehr als
22 000 Standorten zusammen, davon mehr als zwei Drittel
Küstengebiete, der Rest Flüsse und Seen. Für den diesjährigen
Bericht haben alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Kroatien und die
Schweiz die Badegewässerqualität überwacht und gemeldet. Gemessen
wird unter anderem die bakterielle Belastung durch Abwässer und
Tierhaltung.
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