fit und munter - Staatsminister Jürgen Banzer ?Hessen weist bundesweit vorbildliches Beratungsang

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Staatsminister Jürgen Banzer ?Hessen weist bundesweit vorbildliches Beratungsang

Staatsminister Jürgen Banzer ?Hessen weist bundesweit vorbildliches Beratungsangebot für Onlinesucht auf?
Engagement der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS) und Förderung der Techniker Krankenkasse unterstützen Beratungsangebot ?Netz mit Webfehlern?®?

Wiesbaden. ?Hessen zeichnet sich dadurch aus, dass es als erstes Bundesland nahezu flächendeckend eine qualifizierte Beratung bei Onlinesucht anbieten kann. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS), vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit mit jährlich 210.000 Euro gefördert, fungiert als Dachorganisation der Suchthilfeeinrichtungen und Selbsthilfegruppen in Hessen. In ihrer Funktion als fachlicher Multiplikator hat die HLS das Projekt ?Netz mit Webfehlern?®? entwickelt, das Fortbildungen für Multiplikatoren genauso wie Informationsmaterial umfasst. In einem weiteren Schritt werden Möglichkeiten zur Selbsthilfe eröffnet?, so Staatsminister Jürgen Banzer.

Dank des Engagements der HLS konnte die Techniker Krankenkasse Hessen dazu gewonnen werden, das Konzept mit über 40.000 Euro im letzten Jahr und mit knapp 45.000 Euro in diesem Jahr zu unterstützen. Das Projekt ergänzt die weiteren Angebote der hessischen Suchthilfeträger in idealer Weise. Inzwischen umfasst das Beratungs- und Hilfsangebot für Betroffene und Angehörige in Hessen im Bereich Onlinesucht folgende Bereiche:

26 Suchtberatungsstellen stellen ein Beratungsangebot für Betroffene und Angehörige im Bereich ?Computer- und Internetsucht? zur Verfügung
20 Fachstellen für Suchtprävention bieten Veranstaltungen für Multiplikatoren und die allgemeine Öffentlichkeit an
3 spezielle Fachstellen für Mediensucht, angebunden an die örtliche Suchtberatungsstelle (Kassel, Wiesbaden und Frankfurt) wurden inzwischen eingerichtet
1 Selbsthilfegruppe von Angehörigen existiert in Darmstadt.
Aufgrund seiner deutschlandweit einmaligen Ausprägung ist das Interesse an dem Vorgehen in Hessen regional wie national sehr groß. Über das Internet gibt es bundesweit viele Anfragen zu ?Netz mit Webfehlern?®?. Die Techniker Krankenkasse beabsichtigt das Konzept in weiteren Bundesländern zu übernehmen. Auch die Veranstalter der Mediensuchtkonferenz in Berlin sind auf das Projekt aufmerksam geworden und haben es mit in ihr Tagungsprogramm für 2009 aufgenommen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat die HLS gebeten, das wegweisende Projekt auf Ihrer Jahreskonferenz im Juli in Berlin vorzustellen. ?Eine gute Fortbildung ist das einfachste und wirksamste Mittel, um ein solches Beratungsangebot für möglichst viele Suchthilfestellen etablieren zu können. An dieser Stelle möchte ich nicht nur der Techniker Krankenkasse für ihre wirkungsvolle Unterstützung sondern auch der HLS und den Trägern der hessischen Suchthilfe für ihr Engagement danken, dass sie dieses bundesweit modellhafte Beratungsangebot ins Leben gerufen haben?, stellte Staatsminister Jürgen Banzer fest.

Onlinesucht ist eine Problematik, deren Tragweite sich in den vergangenen zwei, drei Jahren bei den hessischen Suchtberatungsstellen verstärkt abzeichnet. Dabei geht es vor allem um Jugendliche verstärkt aber auch um Kinder, deren Beschäftigung mit Onlinespielen, Chatten usw. durchaus suchtähnlichen Charakter entwickeln kann. Dabei kann es im Extremfall zur Aufgabe sämtlicher anderer Freizeitaktivitäten, zur sozialen Isolation, Schulproblemen und gesundheitlichen Störungen kommen?, stellte Staatsminister Jürgen Banzer fest. Die Suchtberatungsstellen haben als unmittelbarer Ansprechpartner für Betroffene und deren Familien als erste einen Eindruck davon gewonnen, welche Bedeutung Onlinesucht zukommt und wie man ihr sowohl präventiv als auch akut entgegentreten kann. Auch, wenn die Forschung zur Onlinesucht noch am Anfang steht, ist es unerlässlich, dass Schritt für Schritt insbesondere für Kinder und Jugendliche als Hauptgruppe der Betroffenen sowie für deren Angehörige ein Hilfeangebot entsteht.

Im Rahmen des Projektes hat die HLS zwei Broschüren zum Thema entwickelt: je eine für Eltern und eine für Jugendliche. Die Broschüren bieten Informationen und Hilfestellungen zum Thema exzessive Computer- und Internetnutzung. Anhand einer Checkliste kann der Umgang mit dem PC beurteilt werden. Adressenhinweise für weitergehende Hilfen in Hessen werden ebenfalls gegeben.

Die Broschüren können von der Homepage der HLS (www.hls-online.org) heruntergeladen oder in der HLS-Geschäftsstelle bestellt werden. In der Adressdatenbank auf der HLS Homepage www.hls-online.org können auch die Adressen von Einrichtungen in Hessen, die Beratungsangebote vorhalten, abgerufen werden.

Die neuen Medien gehören zum unverzichtbaren privaten, beruflichen und schulischen Alltag. Doch immer mehr Menschen nutzen Computer und Internet in exzessiver Form. Studien stufen zwischen drei und zwölf Prozent der Internetnutzer als süchtig ein. Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen e.V. (KFN) erbrachte dass unter Schülerinnen und Schülern neunter Klassen 4,3 Prozent der Mädchen und 15,8 Prozent der Jungen ein exzessives Spielverhalten mit mehr als 4,5 Stunden täglicher Computerspielnutzung aufweisen. Basierend auf einer neu entwickelten Computerspielabhängigkeitsskala werden in der Studie 3 Prozent der Jungen und 0,3 Prozent der Mädchen als computerspielabhängig und weitere 4,7 Prozent der Jungen und 0,5 Prozent der Mädchen als gefährdet eingestuft.


Pressestelle: Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit
Pressesprecherin: Susanne Rothenhöfer, Dostojewskistr. 4, D-65187 Wiesbaden
Telefon: (0611) 817 34 08, Fax: (0611) 89 0 84 - 666
E-Mail: presse@hmafg.hessen.de
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