Hier fühlen sich aber nicht nur sonnenhungrige Touristen wohl. Die
milden Temperaturen machen die südlichen Regionen auch für Parasiten
zum Paradies - und diese können für Mensch und Hund gefährlich sein.
Zur Urlaubsvorbereitung gehört deshalb unbedingt der richtige
Parasitenschutz - vor allem für den mitreisenden Vierbeiner, der
besonders gefährdet ist, denn Zecken und Mücken sind gefährliche
Krankheitsüberträger. So können Zecken die Babesiose
("Hundemalaria"), die Ehrlichiose sowie die seltenere Hepatozoonose
übertragen. Die wichtigste Maßnahme ist Zeckenprophylaxe. Auftretende
Zecken sollten zudem frühzeitig abgesammelt werden. Die Hepatozoonose
beispielsweise wird übertragen, indem der Hund infizierte Zecken
verschluckt.
Stechmücken können infektiöse Larven im Gepäck haben, die sie von
Hund zu Hund übertragen und damit die sogenannte Herzwurm-Erkrankung
(Dirofilariose) auslösen. In den gefährdeten Regionen ist ein
Mückenschutz deshalb für den Hund unverzichtbar. Darüber hinaus
empfiehlt sich, den Hund gegen Herzwurmbefall zu behandeln. Damit
lassen sich übertragene Wurmlarven abtöten, bevor sie das Herz des
Hundes erreichen. Die Behandlung mit einer solchen Wurmkur sollte ab
Beginn einer möglichen Übertragung starten und bis 30 Tage nach der
zuletzt möglichen Übertragung in monatlichen Abständen fortgesetzt
werden. Stechmücken übertragen aber auch den Fadenwurm, den Erreger
der Hautkrankheit "Kutane Filariose". Der Herzwurm und der Fadenwurm
sind in zahlreichen Ländern Süd- und Osteuropas verbreitet.
Die häufig vorkommende und sehr schwer heilbare Leishmaniose wird
durch Schmetterlingsmücken (Sandmücken) übertragen. Sandmücken
schwärmen verstärkt nach Einbruch der Dämmerung aus. Hunde sollten
deshalb auf keinen Fall ungeschützt im Freien übernachten. Darüber
hinaus wird der Einsatz von Tierarzneimitteln, die Sandmücken
nachweislich abwehren, während der gesamten Urlaubszeit empfohlen.
Grundsätzlich sollte vor jeder Reise in riskante Gebiete überlegt
werden, ob der Hund überhaupt mitgenommen und damit einem
Infektionsrisiko ausgesetzt werden muss. Auf jeden Fall gehört ein
Besuch des Tierarztes zu den Reisevorbereitungen. Der Tierarzt weiß,
wie man seinen Hund vor unliebsamen Mitbringseln schützt und berät,
welche Maßnahmen für eine wirksame Zecken- und Mückenabwehr geeignet
sind. Es ist vor allem bei der Mückenabwehr wichtig, dass die
Behandlung schon vor Reiseantritt beginnt.
Bei einem Tierarztbesuch lässt sich gleich auch ein Impfcheck
durchführen. Denn zum Rundumschutz bei einer Reise mit dem Hund
gehören auch alle wichtigen Impfungen. Vor allem die Tollwut-Impfung
ist ein absolutes Muss. Für die Einreise in gefährdete Gebiete wird
ebenfalls eine Leishmaniose-Impfung empfohlen, die aber die
Mückenabwehr nicht ersetzen kann. Wichtig ist der lückenlose Schutz
mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen.
Pressekontakt:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Dr. Martin Schneidereit
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