Aus wissenschaftlicher Sicht sieht es zur Frage, was bei Schamlippen „normal“ ist, leider sehr dürftig aus. Es gibt eine Studie aus 2011 aus England, in der ein Gynäkologe die Schamlippen der Frauen vermessen hat, die bei ihm eine Schamlippenkorrektur durchführen wollten; daraus hat er dann eine durchschnittliche Länge berechnet. Aber die vielen vielen anderen Frauen, die gar nicht über eine Korrektur nachdenken, wurden dabei natürlich nicht vermessen.
Die Deutsche Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik e.V. (DGintim) als Fachverband für intimchirurgisch tätige Ärzte möchte diese kärgliche Informationslage gerne verbessern. Dazu hat die Ärztevereinigung verschiedenen Fragebögen entwickelt und lädt alle Damen herzlich ein, diese (natürlich völlig anonym) auszufüllen. So kann u.a. die Frage „normal oder nicht?“ hoffentlich bald auf eine breitere statistische Basis gestellt werden. Folgende Fragebögen sind auf der Internetseite der DGintim unter „Für Patienten“/ Fragebögen (http://www.dgintim.de/?page_id=1621) zu finden:
Fragebogen Nr. 1
... für alle Frauen (egal ob sie eine Schamlippenkorrektur in Betracht ziehen oder nicht), um den „Ist-Zustand“ des weiblichen Schambereichs zu erforschen.
Fragebogen Nr. 2
... für diejenigen, die bereits eine Schamlippenkorrektur hatten. Was waren die Beweggründe, hat sich nach dem Eingriff (abgesehen von der Optik) etwas verändert?
Fragebogen Nr. 3
... für die, bei denen nach einer Schamlippenkorrektur Komplikationen aufgetreten sind. Die Antworten helfen dabei, Risiken und Spätfolgen besser abzuschätzen und die Qualität der Behandlungen zu verbessern.
Bitte schenken Sie den Fragebögen 5 Minuten Ihrer Zeit - Sie helfen damit allen, die sich für das Thema interessieren, ein großes Stück weiter. Ganz herzlichen Dank dafür!