„Ich hatte oft das Gefühl, als sei das nicht mein Körper, den ich da mit mir rum trage, sondern ein fremder. Es ist schwer zu beschreiben, aber irgendwie fühlte ich mich schwammig, ohne Halt in mir selbst, und das hat sich auf die Dauer ganz enorm auf meine Psyche ausgewirkt.“ Für Prof. Dr. Stefan Gress, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, ist das nichts Ungewöhnliches. „Viele Frauen stellen ein paar Jahre nach der Geburt fest, dass sich ihr Körper dauerhaft so verändert hat, dass sie sich damit nicht wohl fühlen. Früher oder später leidet darunter das sexuelle Selbstverständnis der Frauen, und das kann zu einer großen psychischen Belastung werden.“ Gress ist Gründer des „Sensualmedics“-Zentrums in München, des größten europäischen Zentrums für weibliche Intimchirurgie, und hat bereits weit über 1000 Operationen im Genitalbereich durchgeführt.
Obwohl Kristina nach ihren beiden Schwangerschaften einen Rückbildungskurs besuchte und auch bald wieder regelmäßig Sport trieb, ließen sich einige Folgen der Schwangerschaften und Geburten nicht rückgängig machen; Kristina fühlte sich als Frau unattraktiv. „Dabei bin ich keine, die erwartet, vier Wochen nach der Geburt wieder den Körper eines Models zu haben. Ich habe meinem Körper und mir nach den Schwangerschaften viel Zeit gegeben, sich zu erholen. Durch das Stillen war ich relativ schnell wieder fast so schlank wie vorher, aber das schwammige Gefühl blieb. Auch die Beckenbodengymnastik hat mir nicht wirklich weitergeholfen. Durch das diffuse Beckenbodengefühl und die Dehnung der Scheide bei der Geburt konnte ich beim Sex gar nicht mehr so viel empfinden wie früher. Ich verlor immer mehr die Lust am Sex, fühlte mich unattraktiv und nicht mehr begehrenswert, und das hat natürlich auch die Beziehung zu meinem Mann sehr belastet.“ Kristina fühlte sich ständig unter Druck und konnte sich kaum noch entspannen. Irgendwann rang sie sich zu einem vertraulichen Gespräch mit einer guten Freundin durch, die ihr gestand, ähnliche Probleme gehabt zu haben, und ihr zu einem chirurgischen Korrektureingriff zur Vaginalstraffung und Korrektur des Beckenbodens riet.
Anfangs war Kristina skeptisch, aber dann vereinbarte sie doch ein unverbindliches Beratungsgespräch bei einem auf Intimchirurgie spezialisierten Facharzt. „Er war sehr nett und kompetent, hat sich viel Zeit genommen und mir alles erklärt, und nach einer Voruntersuchung habe ich mich dann entschlossen, den Eingriff vornehmen zu lassen.“ Bei der Operation wurde die Beckenbodenmuskulatur gestrafft und die Vagina durch Unterfütterung mit Eigenfett verengt. „Wenn die Dehnbarkeit der Vagina durch den Geburtsvorgang überstrapaziert wurde, kann durch die Wiederherstellung des ursprünglichen straffen Zustands das verlorene sexuelle Lustgefühl für beide Partner gesteigert werden“, erklärt Prof. Dr. Stefan Gress. „Auch der Beckenboden ist für die sexuelle Empfindsamkeit von großer Bedeutung. Wenn er überdehnt wurde, kann dies zu einer Einschränkung des Lustempfindens und auch zu Inkontinenz führen. Durch eine vorsichtige Straffung der Muskulatur kann die Funktion wieder hergestellt werden. Der Eingriff ist jedoch erst dann sinnvoll, wenn keine weiteren Kinder geplant sind.“
Ganz wichtig sind ein ausführliches Beratungsgespräch vor der Operation sowie eine Voruntersuchung. „Erst danach kann entschieden werden, welche Art des Eingriffs für die Patientin richtig ist“, sagt Prof. Gress. „Wir arbeiten dabei eng mit erfahrenen Gynäkologen und Urologen zusammen.“ Nach der Operation erholen sich die Patientinnen in der Regel schnell und werden im Alltag nicht lange beeinträchtigt. Kristina L. ist von dem Erfolg des Eingriffs noch heute begeistert: „Ein paar Tage nach der Operation fühlte ich mich schon wieder richtig wohl, nach zwei Wochen wie ein neuer Mensch. Ich habe mein körperliches Gleichgewicht wiedergefunden und kann intime Momente mit meinem Mann endlich wieder richtig genießen...“, sagt sie – und lacht: „...wenn unsere Kinder uns lassen!“